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Zehn Mal Top-10 bei albanischem Hauptstadt-Marathon

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  • vor 1 Tag
  • 5 Min. Lesezeit

Beim Tirana Marathon gingen die Plätze vier bis sechs der Männer und fünf bis sieben der Frauen an die Roadrunners Südbaden. Nur jeweils drei Kenianerinnen und Kenianer sowie eine Albanierin waren schneller. Natalie Wangler läuft über zehn Kilometer auf den Bronze-Rang.


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Die Hauptstadt Albaniens war für 13 Roadrunners um das dritte Oktober-Wochenende sportliches wie auch kulturelles Reiseziel. Das kleine südosteuropäische Land – umgeben von Griechenland, Mazedonien, Kosovo und Montenegro – beheimatet rund 2,4 Millionen Einwohner. Rund ein Viertel davon lebt in bzw. um die Hauptstadt Tirana, die wenige Kilometer östlich der Adria-Küste liegt.


Neben den drei Auftakt-Etappen des diesjährigen Giro d’Italia sollte die neunte Austragung des Tirana Marathons ein weiteres Highlight der albanischen Sportszene werden. Rund 5.000 Teilnehmer aus aller Welt hatten für den Tirana Marathon gemeldet. Weit über die Hälfte ging über die 10-Kilometer-Distanz an den Start, während sich die Wenigsten an die Königsdistanz von 42,195 Kilometern wagten. Vom zentralen Skanderbeg-Platz aus führte der Rundkurs durch zentrale Boulevards, vorbei an historischen Gebäuden und durch belebte Stadtbereiche. Das letzte Drittel führte durch den Großen Park von Tirana und war mit einigen Höhenmetern und weniger urbanen Kilometern zugleich Abwechslung wie auch Herausforderung für alle Läufer – hierzu trug auch das spätsommerliche Wetter mit viel Sonne und 22 Grad bei.


Müller, Walz und Rauh hinter kenianischem Trio die Schnellsten


Um 9:15 Uhr fiel für alle Marathon- und Halbmarathonläufer der Startschuss. Erstere hatten den Rundkurs zweimal zu absolvieren. Schnell enteilten die über beide Distanzen jeweils drei schnellsten kenianischen Läufer. Dahinter etablierte sich Jonas Müller als stärksten Anwärter um den ersten Europäer. Zur Streckenhälfte hatte er nach 1:19:16 Stunden noch ein paar Läufer in Tuchfühlung hinter sich, konnte jedoch als einziger das Tempo auf der zweiten Runde trotz steigender Temperaturen forcieren und seinen Abstand nach hinten sukzessive vergrößern. Nach – besonders angesichts der Bedingungen – starken 2:37:24 Stunden durfte er sich auch bei seinem sechsten Marathon in 2025 als Viertplatzierter sowie erster Europäer hinter den drei Kenianern über ein weiteres Top-Resultat freuen.


Lange Zeit gemeinsame Sache machten Florian Walz und Björn Rauh. Mit derselben Zielzeit im Kopf, passierten beide nach 1:22:00 Stunden auf den Plätzen acht und neun den Skanderbeg-Platz. Erst im Schlussviertel trennten sich die Wege der beiden – Florian konnte wie Jonas sogar noch eine schnellere zweite Hälfte laufen und nach 2:43:48 Stunden den fünften Gesamtplatz sowie eine Verbesserung seiner Bestzeit von nicht weniger als rund 16 Minuten feiern. Auch Björn lief eine starke zweite Hälfte und sicherte sich in 2:45:07 Stunden um nur vier Sekunden ebenfalls eine neue Bestzeit, die er im Vorjahr bei deutlich besseren Bedingungen in Frankfurt gelaufen war.


Freudenreich, Oswald und Malysh auf den Plätzen 5, 6 und 7


Mit Platz sechs beim Düsseldorf Marathon und sogar dem Gesamtsieg beim Regensburg Marathon hatte Meike Freudenreich 2025 bereits tolle Erfolge über die 42,195 Kilometer feiern können. In Tirana sollte es ein schwerer Tag für die Wahl-Darmstädterin werden. Auch bei den Frauen lief ein kenianisches Trio um die fünfstellige Preisgeld-Summe vornweg. Hinter einer Albanerin konnte sich Meike auf Platz fünf festbeißen und diesen bis ins Ziel behaupten. Nach ihren bisherigen sechs Marathons allesamt unter der 3-Stunden-Marke blieb sie in 3:05:02 Stunden zwar dieses Mal darüber, konnte dennoch bei nicht einfachen Rahmenbedingungen stolz auf ihre Leistung sein. Ähnlich erging es Katharina Oswald, die bis zur Streckenhälfte gemeinsam mit Michael Schlecht auf Kurs einer Zeit unter 3:10 Stunden war. Auf der zweiten Runde hatte sie zu kämpfen und verlor einige Minuten. Mit großem Kampfgeist sicherte sie sich dennoch ihren bislang zweitschnellsten Marathon und Platz sechs aller Frauen in 3:15:00 Stunden – nur vergangenes Jahr in Frankfurt war sie bei deutlich besseren Bedingungen knapp zwei Minuten schneller.


Nochmals richtig aufdrehen konnte hingegen Michael auf der zweiten Hälfte, die er gute zwei Minuten schneller als die erste lief. Bis in die Top-10 der Männer schob er sich noch nach vorn und durfte sich in 3:06:58 Stunden ebenso über seinen zweitschnellsten Marathon freuen. Große Freude zeigte sich auch bei Svitlana Malysh im Ziel. Ein Jahr nach ihrem ersten Halbmarathon wagte sie sich nun erstmals an die Königsdistanz. Trotz toller sportlicher Entwicklung dieses Jahr über die kürzeren Distanzen ging sie den Marathon mit dem nötigen Respekt an und wurde mit einer Endzeit von 3:34:00 Stunden sowie dem siebten Platz aller Frauen belohnt. Als achter Roadrunner finishte auch Hubert Müller erfolgreich die 42,195 Kilometer und verpasste als Vierter der Altersklasse M60 das Podest nur knapp. Nach 4:27:01 Stunden erreichte er das Ziel seines 26. Marathons.


Als einziger Roadrunner im Halbmarathon gestartet war Jan Discher. Große Stücke seines Rennens absolvierte der 29-Jährige mit Katharina und Michael zusammen. Im Schlussdrittel durch den profilierten Park musste er die beiden ziehen lassen. Nach 1:38:58 Stunden landete er als drittschnellster Deutscher auf dem 64. Gesamtplatz.


Wangler über 10 Kilometer Dritte, Brucker und Micael in der Top-10


Fast 3.800 Läufer hatten für den 10-Kilometer-Lauf gemeldet, der bereits um 9:00 Uhr auf dem Skanderbeg-Platz gestartet wurde. Statt den fünf langen Wendepunkt-Passagen der Marathon- und Halbmarathon-Route hatte die Streckenführung für das Roadrunners-Quartett aus Natalie Wangler, Bärbel Brucker, Merhawi Micael und Patrick Brucker nur einen kürzeren Wendepunkt, bevor es direkt in den Großen Park von Tirana hinauf ging und der anspruchsvolle Mittelteil folgen sollte.


Schon auf dem ersten Kilometer war klar, dass drei Frauen das Podest unter sich ausmachen sollten. Gemeinsam mit einer albanischen und einer türkischen Läuferin setzte sich Natalie deutlich vom Rest des Feldes ab. Ihre beiden Konkurrentinnen musste sie im weiteren Rennverlauf zwar ziehen lassen, doch konnte sich unter den knapp 1.100 Frauen souverän als Drittplatzierte behaupten. Nur zehn Männern musste sie in 38:56 Minuten den Vortritt lassen – was zeigt, dass besonders der 10-Kilometer-Kurs kein allzu einfacher bzw. schneller ist.


Zwei individuell sehr verschiedene Rennen liefen Merhawi und Patrick. Während Merhawi in der Anfangsphase in einer Gruppe um die Plätze fünf bis acht lief, schob sich Patrick sukzessive von Platz 15 vor in die Top-10. Nach der Rennhälfte lagen die beiden auf den Plätzen acht und neun. Mit einer starken Schlussphase konnte Patrick seinen Teamkollegen noch überholen, sodass einmal die Positionen getauscht wurden. Nach 37:18 Minuten erreichte Patrick als Achter der rund 3.000 Finisher die Ziellinie, Merhawi folgte nach 37:24 Minuten als Neunter. Als 120. Frau noch fast im vorderen Zehntel überquerte Bärbel die Ziellinie nach 1:02:02 Stunden. Damit sicherte sie sich einen tollen zweiten Platz in der Altersklasse W60.


Stolze zehn Platzierungen unter den Top-10 der Gesamtwertung, zwei starke Marathon-Bestzeiten trotz schwerer Bedingungen, ein erfolgreiches Marathon-Debüt, ein Gesamtpodest über zehn Kilometer und viele weitere tolle Resultate bedeuteten ein starkes Teamergebnis der 13 Roadrunners. Auch über den Marathon-Sonntag hinaus wurde kulturell einiges erlebt und vieles mitgenommen, sodass nicht nur der sportliche Horizont erweitert wurden konnte.

 
 
 

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