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Zahn brilliert mit Bestzeit beim New York City Marathon

Daniel Zahn lief beim legendären New York City Marathon mit neuer Bestzeit von 2:43:36 Stunden ein herausragendes Rennen. Auch Patrick Brucker und Sören Hetzel können zufrieden sein.

Einmal den New York City Marathon zu laufen, steht für viele Läufer ganz oben auf der Liste. Der größte und wohl legendärste Marathon der Welt hat nicht umsonst so eine Strahlkraft. Bereits 2015 gab es mit Jonas Müller erstmals RS-Präsenz auf den Straßen New Yorks. 2018 stand Sören Hetzel am Start. Beide konnten – trotz sehr anspruchsvoller Strecke – das Ziel nach 42,195 Kilometer und rund 300 Höhenmeter mit neuer persönlicher Bestzeit erreichen.

 

Schon zum Jahreswechsel war klar, dass 2024 sogar ein RS-Trio am Start auf der Verrazzano Narrows Bridge auf Staten Island stehen wird. Die beiden Zunsweirer Daniel Zahn und Sören Hetzel reisten gemeinsam mit dem Hofstetter Patrick Brucker in den Big Apple. Alle drei waren schon ein knappes Jahr zuvor hochmotiviert, in Topform am Start zu stehen. Besonders Daniel gelang dies. Für Patrick und zuletzt auch Sören stand ein Start zwischenzeitlich verletzungsbedingt in den Sternen. Doch auch wenn beide nicht in ihrer gewohnten Form dabei sein konnten, war der Wille groß, es an die Startlinie – und selbstverständlich auch ins Ziel – zu schaffen.

 

Bereits am Mittwoch waren die drei nach New York geflogen und wurden bis einschließlich Freitag von spätsommerlichen Temperaturen begrüßt, die pünktlich zum Marathon-Wochenende auf rund 15 Grad, aber Sonne satt fielen. Bei noch frischen 5 Grad begann frühmorgens bereits die Reise aus Manhattan zum Startareal auf Staten Island, wo die Drei noch ein paar Stunden bis zum Startschuss um 9:10 Uhr herunterzuzählen hatten. Die Startbereiche waren in drei unterschiedliche Villages unterteilt. Während Daniel auf der linken Seite der Brücke startete, ging es für Patrick auf der rechten Seite – im Schatten des Elitefelds – und für Sören im unteren Geschoss der gut 2.000 Meter langen Brücke los.

 

Nach zwei Meilen begrüßt Brooklyn die Läufer mit Partystimmung

 

Nach dem Startschuss führte die erste der 26,2 Meilen 50 Höhenmeter hinauf und über die Brücke nach Brooklyn und somit Borough zwei von fünf. Nach einem stimmungstechnisch ruhigen Start zeigte Brooklyn direkt das wahre Gesicht des New York City Marathons. Mit teilweise schon über 250 Wettkämpfen aus den letzten mehr als zehn Jahren in den Beinen, waren alle drei schon nach wenigen Minuten überwältigt von der grandiosen Atmosphäre, für die das New Yorker Publikum sorgte und die bis ins Ziel nahezu ohne Pause bestehen sollte. Entsprechend einfach fielen die ersten Kilometer.

Davon trotz zahlreichen Gänsehaut-Momenten nicht beirren, ließ sich insbesondere Daniel, dessen Bestzeit auf dem sehr viel flacheren und eigentlich schnelleren Kurs beim Zürich Marathon entstanden war. Nach schnellen, aber kontrollierten 38:23 Minuten erreichte er die 10-Kilometer-Marke, weitere 38:37 Minuten später waren die nächsten zehn Kilometer geschafft, bevor er die Halbmarathon-Marke nach 1:21:17 Stunden passierte. Damit sah sich der 42-jährige erfahrene Marathonläufer voll auf Kurs neuer persönlicher Bestzeit, wenn auch noch einige Steigungen warten sollten. Trotz des Trainingsrückstands flott ins Rennen ging auch Patrick, der knapp drei Minuten später die erste Streckenhälfte absolviert hatte. Sören folgte nach 1:42:09 Stunden.

 

Über die Queensboro Brigde nach Manhattan auf die First Avenue

 

Nachdem der Stadtteil Queens verlassen wurde, galt es die Queensboro Bridge zu überqueren. Nach rund eineinhalb Stunden Partystimmung waren die Läufer plötzlich auf sich allein gestellt. Über etwa einen Kilometer und 40 Höhenmeter zog sich der Anstieg, bis auf dem Scheitelpunkt die 25-Kilometer-Marke passiert wurde. Danach folgte einer der einprägsamsten Momente, als die Zuschauermassen auf der First Avenue von einem auf den anderen Schritt plötzlich aus der Ferne zu hören waren. Rund fünf Kilometer lang zog sich das Stück schnurgerade und leicht wellig durch Manhattan.

 

Trotz des anspruchsvollen Anstiegs hielt Daniel auch auf dem dritten 10-Kilometer-Abschnitt sein Tempo mit 39:01 Minuten nahezu konstant und seine Chancen auf eine neue Bestzeit weiterhin am Leben. Für Patrick und Sören machten sich langsam die fehlenden Laufkilometer bemerkbar, sodass beide von der einmaligen Stimmung gepusht jeden kleinen Anstieg etwas mehr spürten, als ihnen das zu diesem Zeitpunkt lieb gewesen wäre. So wurde die sehr viel kleinere Willis Avenue Bridge Richtung Bronx jenseits der 30 Kilometer zum großen Hindernis, das Bergablaufen inzwischen längst kein Genuss mehr. Doch was bis zum Ende nicht nachließ, war der unglaubliche Support vom Streckenrand.

 

Daniel Zahn enorm stark bis zum letzten Kilometer

 

Nach einem kurzen Abstecher in der Bronx – und damit dem letzten der fünf Stadtbezirke der mit 8,5 Millionen Einwohnern größten Stadt der USA – folgte ein altbekanntes Bild. Knapp fünf Kilometer ging es nun zurück in südliche Richtung auf der Fifth Avenue, die sich ebenso kerzengerade, aber leicht wellig durch New York schlängelte. Spätestens jetzt bewies Daniel seine ganze Klasse. Trotz des letzten längeren Anstiegs bei Kilometer 37 kurz vor Eintritt in den Central Park, verlor er auch hier kaum Zeit und lief auf den vierten 10-Kilometer-Abschnitt mit 39:15 Minuten deutlich unter einem 4-Minuten-Schnitt, was auf der New Yorker Strecke für eine herausragende Kräfteeinteilung spricht.

 

Auch wenn es ein enges und bis zuletzt spannendes Rennen um seine Bestzeit war, ließ Daniel bei seinem 18. Marathon auf dem – einmal mehr welligen – Schlussstück durch den Central Park nichts mehr anbrennen, beschleunigte sogar nochmals und lief jubelnd nach 2:43:36 Stunden und dem Beifall der Zuschauer auf den Tribünen links und rechts des Zielkanals über den Zielstrich. Damit erreichte er als herausragender 573. die Ziellinie des mit 55.524 Finishern größten Marathons der Welt. Bemerkenswert war auch, dass er damit 10. schnellster Deutscher wurde, denn erstaunlicherweise kommt fast jeder 40. Finisher des New York Marathons aus Deutschland. Auch wenn immer wieder gesagt wird, man könne auf der anspruchsvollen New Yorker Strecke keine Bestzeit laufen, strafte Daniel dies – wie schon Jonas 2015 und Sören 2018 – Lügen und nahm 31 Sekunden von der Uhr.

 

Patrick Brucker beweist über 2:55:00 Stunden lang großen Kampfgeist

 

Mit fast identischer Marathon-Bestzeit ins Rennen gegangen, aber aufgrund der langwierigen Verletzungshistorie in den Vormonaten ein gutes Stück von seiner Bestform entfernt, sollte für Patrick eine Zeit unter drei Stunden das Ziel seines vierten Marathons sein. Auch wenn er auf dem letzten Drittel muskulär sehr zu kämpfen hatte, stand das Erreichen dieses Ziels außer Frage. Mit realistischen Ambitionen gestartet und dennoch hochmotiviert, das an diesem Tag Bestmögliche herauszuholen, legte er nochmals eine starke Schlusspassage jenseits der 40-Kilometer-Marke hin und durfte zurecht nach 2:55:00 Stunden stolz auf seine Leistung sowie seinen Kampfgeist sein und konnte damit an einem unvergesslichen Tag weitere wertvolle Marathon-Erfahrungen sammeln. Damit belegte er den 1.474. Gesamtplatz.

Ähnlich gestaltete sich auch die Schlussphase für Sören, der bereits 2018 mit seiner Bestzeit von 3:02:46 Stunden seine Klasse auf den Straßen New Yorks beweisen konnte. Er holte bis zum Schluss das Beste aus sich heraus, auch wenn dies an diesem Tag für ihn nicht mehr als eine Zeit von 3:30:17 Stunden bedeutete. Dennoch landete er damit als 7.826. unter den vorderen 15 % aller Finisher.

 

Joachim Schlaier finisht in Cannes seinen 44. Marathon

 

Am selben Tag fiel viele tausend Kilometer entfernt für Joachim in Nizza der Startschuss zum French Riviera Marathon Nice-Cannes. Bei Sommerwetter stellte er sich zum vierten Mal infolge an der Côte d'Azur an die Startlinie. Nach Paris, London und Berlin war der vierte Marathon 2024 für den Gengenbacher Routinier mit Abstand der kleinste. Dennoch konnten nach 42,195 Kilometern in Cannes stolze 8.511 Finisher gezählt werden.

 

Joachim ging das Rennen auch in Anbetracht der sommerlichen Temperaturen defensiv an und schlug ein kontrolliertes an. Nach 1:52:00 Stunden erreichte er stets mit Meerblick zur echten die Halbmarathon-Marke. Für die zweite Hälfte benötigte er gut eineinhalb Minuten weniger, sodass er nach 3:42:25 Stunden seinen schon 44. Marathon erfolgreich ins Ziel bringen konnte. Nach einigen Erfrischungsgetränken lud ihn ein Bad im Mittelmeer zum Ausklang der Marathonsaison ein.

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