Gleich fünf Roadrunners konnten sich vergangenen Samstag in Mannheim über die 10-Kilometer- und Halbmarathon-Distanz unter den Top 10 platzieren. Natalie Wangler und Jonas Müller wurden jeweils Dritte beim Monnemer 10er, Annika Brucker setzte mit einer erneuten Bestzeit ein weiteres Ausrufezeichen als Achte aller Frauen beim Halbmarathon.
1.099 Tage mussten die Läufer auf die nächste Ausgabe des beliebten Mannheimer Laufspektakels im Schatten des Wasserturms warten. Über 7.000 Läufer ließen sich das Comeback des Dämmer-Marathons am Samstag, den 14. Mai nicht entgehen – und kamen dabei mit der einzigartigen und ganz besonderen Atmosphäre entlang der Strecke und speziell im Start-Ziel-Bereich voll auf ihre Kosten. Vorfreudig gingen inzwischen fast schon traditionell auch wieder erneut neun Roadrunners an den Start. Natalie Wangler, Meike Freudenreich, Katharina Oswald, Ulrike Müller-Benouaret, Jonas Müller und Patrick Brucker mischten sich unter die knapp 800 Läufer des Monnemer 10ers. Annika Brucker, Manuel Geiler und Hubert Müller nahmen bereits 30 Minuten zuvor den Halbmarathon in Angriff. Ideale frühsommerliche Bedingungen erwarteten das lang ersehnte Comeback des Dämmer-Marathons in Mannheim. Ideal zumindest für all die tausenden Zuschauer am Streckenrand, ein klein wenig zu warm für die Läufer auf der Strecke. Dankbar wurde daher die erstmalige Verschiebung des 10-Kilometer-Laufs von 17:00 Uhr auf 19:45 Uhr entgegengenommen. Die Marathon- sowie Halbmarathonläufer gingen wie gewohnt ab 19 Uhr auf die Strecke. Natalie Wangler und Jonas Müller laufen beim Monnemer 10er aufs Podest Ganz besondere Erinnerungen verbindet Jonas mit dem Dämmer Marathon. Zehn Jahre und zwei Tage zuvor lief er an gleicher Stelle an seinem 18. Geburtstag seinen ersten Marathon in 3:28:36 Stunden, steigerte sich inzwischen in Manchester bis auf 2:29:14 Stunden und stand nun zum sechsten Mal in Mannheim am Start – dem Ort, an dem die lange Marathonreise begonnen hatte. Mit noch etwas schwammigen Beinen von seinen 63,69 Kilometern als weltweit Dritter des Wings for Life World Runs nur sechs Tage zuvor, gab es dennoch keine Ausreden. Forsch gestartet, sortierte er sich bald auf Platz vier ein, konnte mit einer Tempoverschärfung wenige Kilometer vor dem Ziel auf das Podest klettern, dieses bis ins Ziel verteidigen und den Einlauf vor den unzähligen Zuschauern nach 33:52 Minuten sichtlich genießen. Als Siegerin der beiden letzten Austragungen 2018 und 2019 sowie Streckenrekordhalterin war Natalie in den Monnemer 10er gestartet und traf auf starke Konkurrenz. Während die spätere Siegerin sehr offensiv ins Rennen ging und erst auf der zweiten Hälfte etwas Tribut zollen musste, entstand knapp dahinter ein spannendes Duell um den zweiten Platz. Nach einer zwischenzeitlichen Aufholjagd war Natalie wieder Seite an Seite mit ihrer Konkurrentin, die am Ende jedoch nochmals wenige Sekunden zulegen konnte. Am Ende stand der dritte Platz in 37:24 Minuten für Natalie, die auch bei der nächsten Ausgabe noch als amtierende Streckenrekordhalterin an den Start gehen können wird. Ein ebenso starkes Rennen zeigte auch Meike. Zuletzt wieder mit einem deutlichen Aufwärtstrend unterwegs, sollte sie an diesem warmen Abend erneut einen großen Sprung machen. Nach einem sehr konstanten Rennen, in dem sie von Patrick als Tempomacher unterstützt wurde, hielt sie die Lücke zum Podest der Frauen die ganze Zeit über gering. Nur 21 Sekunden hinter Natalie lief Meike als sehr starke Vierte ins Ziel – hatte doch 2019 noch eine etwas langsamere Zeit für den zweiten Platz gereicht. Patrick wurde zeitgleich als Achter der Männer gewertet. Erstmals am Start des Dämmer-Marathons stand unterdessen Katharina. Sie musste gegen Ende ihres Rennens dem doch ungewohnt warmen Wetter etwas Tribut zollen. Nach 49:49 Minuten stoppte für sie die Uhr, womit sie nichtsdestotrotz unter knapp 400 Frauen den 20. Gesamtplatz sowie den neunten in der weiblichen Hauptklasse belegen konnte. Ebenfalls neunte ihrer Altersklasse W55 wurde Ulrike. Auch sie stand ebenso wie Jonas, Natalie und Patrick bereits 2018 und 2019 am Start des Monnemer 10ers, den sie 2022 nach 1:06:49 Stunden beenden konnte. Annika Brucker pulverisiert ihre Bestzeit als Achte beim Halbmarathon erneut Direkt nach den Marathonläufern wurde mit den knapp 2.200 Halbmarathonläufern das größte Starterfeld des Abends auf die stimmungsvolle Runde durch Mannheim geschickt. Von den frühsommerlichen Bedingungen keineswegs abschrecken ließ sich Annika. Nachdem sie erst sechs Wochen zuvor in Freiburg bei ihrem ersten Halbmarathon im blauen Trikot ihre alte Bestzeit um satte 13 Minuten auf 1:33:41 Stunden steigern konnte, war eine neue Bestzeit nach ihrem zwischenzeitlichen souveränen Sieg beim Biberacher Straßenlauf unter normalen Umständen schon wieder vorprogrammiert. Selbstbewusst um ihre starke Form ging sie mutig ins Rennen und sah sich nach zehn Kilometern sogar auf Kurs einer Zeit von knapp unter 1:30 Stunden. Doch statt langsamer zu werden, konnte Annika auf der zweiten Hälfte sogar nochmals einen Zahn zulegen. Nach einem beherzten Endspurt standen am Ende für die Mühlenbacherin 1:28:49 Stunden auf der Uhr – knapp fünf Minuten schneller als gerade einmal sechs Wochen zuvor in Freiburg! Damit belegte sie unter allen Frauen den herausragenden achten sowie in der weiblichen Hauptklasse gar den zweiten Platz. Wie die meisten seiner Teamkollegen bereits schon zuvor – oder mit Annika spätestens nach diesem Jahr – verbindet auch Manuel etwas Besonderes mit dem Dämmer-Marathon. Denn 2017 lief er in der Dunkelheit am Rosengarten seinen bislang schnellsten Marathon. Nach zwei guten Rennen über fünf und zehn Kilometer in Biberach sowie Ottenheim, sollte nun eine entsprechende Leistung in Mannheim über die 21,1 Kilometer folgen. Nach einer flotten ersten Hälfte machte ihm allerdings sein Magen einen Strich durch die Rechnung, sodass er bis ins Ziel viele Minuten einbüßen musste. Nach 1:45:02 Stunden stoppte die Uhr für den Berghauptener. Eine deutlich schnellere zweite Hälfte lief unterdessen Hubert, der wie auch zuletzt 2019 ebenfalls den Halbmarathon in Angriff nahm. Die einzigartige Stimmung entlang der Zielgeraden konnte er nach 1:52:32 Stunden genießen. Mit zwei dritten Rängen, drei weiteren Top-10-Platzierungen und einer herausragenden persönlichen Bestzeit konnte auch 2022 der Dämmer-Marathon Mannheim wieder für viele schöne Erinnerungen sorgen.
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