Nicht weniger als die Verbesserung ihrer persönlichen Marathon-Bestzeiten strebten Björn Rauh und Meike Freudenreich beim Frankfurt Marathon an. Trotz herausforderndem Wetter und sogar einem Sturz durften am Ende beide jubeln.
Mehr als 13.000 Läufer nahmen am letzten Oktober-Wochenende den Frankfurt Marathon 2023 in Angriff. Beim 42,195 Kilometer langen Traditionsrennen durch und um die 750.000 Einwohner große Stadt am Main waren mit Meike Freudenreich und Björn Rauh auch zwei schnelle Roadrunners vertreten, die beide auf die Verbesserung ihrer persönlichen Marathon-Bestzeit hofften. Aufgrund des vorhergesagten Wetters, das von Wind aus Süden mit Böen von bis zu 40 km/h sowie von Regen und Temperaturen von gut zehn Grad Celsius geprägt war, war bereits im Vorfeld klar, dass der 40. Frankfurt Marathon für die vielen Teilnehmer zu einem harten Stück Arbeit werden könnte.
Meike und Björn reisten motiviert und positiv gestimmt nach Hessen. Beide konnten in der Vorbereitung auf den großen Marathontag mit mehreren erstklassigen Ergebnissen überzeugen. So verbesserte Björn bei der Halbmarathon-WM in Riga etwa seine Bestzeit um mehrere Minuten auf 1:17:48 Stunden und Meike gewann bei schon fast hochsommerlichen Temperaturen beim Baden-Marathon Karlsruhe den Halbmarathon. In Frankfurt wartete nun Björns dritter und Meikes zweiter Start über die volle Marathondistanz. Björn ging mit einer im Frühjahr 2022 in Barcelona gelaufenen Bestzeit von 2:52:43 Stunden ins Rennen, Meike mit ihrer beim Hamburg Marathon 2023 gelaufenen Debüt-Zeit von 2:57:25 Stunden.
Großer Kampf wird mit unvergesslichem Zieleinlauf-Moment belohnt
Nach einem ersten Renndrittel durch die Hochhausschluchten Frankfurts führte die Strecke stadtauswärts Richtung Westen, wo nach 27 Kilometern Höchst und somit der westlichste Punkt der Strecke erreicht wurde. Zuvor hatten Björn und Meike die Halbmarathonmarke nach 1:23:18 bzw. 1:28:15 Stunden erreicht und lagen somit beide auf Bestzeitkurs. Dass die zweite Hälfte noch zu einem großen Kampf werden könnte, war dem Duo jedoch bewusst. Auf den folgenden Kilometern konnten beide ihr Tempo nahezu auf demselben Level halten, sodass sie nur minimal Vorsprung auf ihre bestehende Bestzeit verloren.
Gegen Ende der Mainzer Landstraße, die die Läufer über eine schier endlos Gerade wieder zurück Richtung Stadtzentrum brachte, kam Meike auf dem ungewöhnlich rutschigen Asphalt zu Fall. Mit einem etwas offenen Knie und leicht Blut verschmierten Händen setzte sie ihren zweiten Marathon allerdings schon wenige Sekunden nach dem Schreckmoment fort und versuchte die letzten neun Kilometer weiterhin das Beste aus der herausfordernden Situation zu machen. Als das 40-Kilometer-Schild erreicht war, prognostizierte die Hochrechnung eine Zielzeit von 2:57:25 Stunden und somit exakt ihre in Hamburg gelaufene Zeit. Nun mobilisierte sie nochmals die letzten Kraftreserven, um ihren großen Kampf doch noch mit der angestrebten Bestzeit zu beenden. Wenige Minuten später stürmte die in die Frankfurter Festhalle, riss auf dem roten Teppich die Arme nach oben und überquerte nach 2:57:18 Stunden und somit sieben Sekunden vor Ablauf ihrer bisherigen Bestzeit die Ziellinie. Björn erreichte das Ziel derweil bereits nach 2:49:02 Stunden, womit er sich bei seinem ersten Marathonstart im blauen RS-Trikot um beeindruckende 3:41 Minuten verbessern konnte.
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