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Zum 10. Marathon nach Chicago


Vier von sechs Marathons der World Marathon Majors lief Sören Hetzel bereits. Am Sonntag wartet Nummer fünf. Bei seinem letzten Marathon in den USA sorgte er im vergangenen November für einen der eindrucksvollsten Marathonstarts der fünfjährigen Teamgeschichte.

Berlin, Tokio, Frankfurt, London, New York City, Paris, in diesen Städten lief der Zunsweirer Sören Hetzel seine Marathons Nummer vier bis neun. Diese sechs Weltklasse-Marathons, auf die viele Läufer nach ihrer gesamten Karriere nicht zurückblicken können, lief Sören in gerade einmal zweieinhalb Jahren. Am Sonntag wartet nun bereits sein zehnter Marathon, ein erstes Jubiläum also. Hierfür hat er einen ganz besonderen Marathon ausgewählt, nämlich den Bank of America Chicago Marathon.

Schneller und schneller und schneller

Seit Sören im Frühjahr 2015 wenige Wochen nach seinem ersten Marathon, den er in Hamburg lief, den Weg ins blaue Trikot fand, ging es für ihn steil bergauf. Bereits im Spätjahr steigerte er seine Debüt-Zeit von 3:52:48 Stunden beim BMW Berlin Marathon 2015 auf 3:30:48 Stunden und somit um exakt 22 Minuten. Weitere Verbesserungen sollten folgen. Während sich Natalie Wangler im Frühjahr 2016 auf ihren ersten Marathon vorbereitete, absolvierte Sören Training um Training für eine weitere Steigerung beim Hannover Marathon, der damals am selben Tag wie der Vienna City Marathon stattfand. Natalie lief in Wien 3:12:55 Stunden, Sören zeitgleich in Hannover 3:12:58 Stunden. Im darauffolgenden Frühjahr unterbot Sören diese Zeit wiederum, indem er bereits nach 3:11:48 Stunden das Ziel des Tokio Marathons erreichte. Erneut zahlreiche Einheiten gemeinsam mit Natalie trainierend, bereitete er sich auf den Frankfurt Marathon 2017 vor. Bei außergewöhnlich windigen Bedingungen finishte er die 42,195 Kilometer durch die Main-Metropole nach 3:07:14 Stunden und somit erstmals unter 3:10 Stunden.

Wer jedoch dachte, dass sich der heute 33-Jährige auf seinen Erfolgen ausruhen würde, irrte sich. Auf den von Hitze geprägten London-Marathon 2018 ließ Sören seinen bis heute schnellsten und stärksten Marathon folgen, indem er am 04.11.2018 beim weltgrößten Marathon in New York City vom ersten Kilometer an sein Herz in die Hand nahm und so ein herausragendes Rennen zeigte. Bis er die Ziellinie des welligen Kurses erreichte und er im Central Park die Arme in den Himmel strecken könnte, dauerte es nur 3:02:46 Stunden. Was für eine Zeit! Mit dieser hatten selbst die zuhause Daumen drückenden Teamkollegen nicht gerechnet gehabt.

Beim fünften Major-Marathon durch 29 Viertel Chicagos

Ein knappes Jahr nach diesem außergewöhnlichen Marathon wartet nun ein weiterer Marathon der sechs World Marathon Majors. Beim Bank of America Chicago Marathon werden am Sonntag um 14:30 Uhr deutscher Zeit über 45.000 Läufer auf die 42,195 Kilometer gehen. Gleich 29 Viertel werden die Sportler, unter denen vier Läufer sein werden, die an allen Chicago Marathons der Geschichte teilgenommen haben, auf den 26,2 Meilen durchlaufen. Dabei werden rund 1,7 Millionen Zuschauer erwartet. Gestartet wird der Marathon am nördlichen Ende des Grant Parks, an dessen südlichen Ende die Läufer später auch finishen werden.

Als bisher erster Roadrunner wird Sören den Bank of America Chicago Marathon in Angriff nehmen. Zwar wird er nicht wie Brite Sir Mo Farah, der 2018 in Chicago gewann, nach dem Sieg greifen, jedoch wird auch er sein Bestes geben, um seine Grenzen nach einer langen, intensiven und erfolgreichen Vorbereitung weiter zu verschieben. Nachdem Jonas Müller am Loch Ness vergangenen Sonntag über weite Strecken des Rennens mit Gegenwind zu kämpfen hatte, bleibt zu hoffen, dass „The Windy City“, wie Chicago auch genannt wird, ihrem Ruf nicht gerecht wird.

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