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Siege, Bestzeiten und Kampfgeist in London, Wien und Biberach


Vergangenes Wochenende war für unser Team viel los: Angefangen mit dem Volkslauf in Biberach über fünf und zehn Kilometer, über den Wien- bis zum London-Marathon am Sonntag ging es für sieben Roadrunners allesamt auf die Jagd nach schnellen Zeiten im Kampf gegen das sommerliche Wetter. Michael Schrempp, Florian Walz, Daniel Zahn und Jan Discher gingen beim regionalen Volkslauf in Biberach an den Start. Bachir Benouaret und Dominique Schahl standen an der Startlinie des größten Marathons Österreichs und Sören Hetzel nahm die 42,195 Kilometer der World-Marathon-Majors-Serie in der Millionen-Metropole London in Angriff.

Der erste Startschuss des Wochenendes fiel am Samstag um 18 Uhr beim sommerlichen Biberacher Volkslauf. Florian, Daniel und Jan, die den 5-km-Rundkurs einmal unter die Laufschuhe nahmen, setzten sich von Beginn an in der Spitze des überschaubaren Feldes fest. Nach einem starken Rennen bei sichtlich zu schaffenden Temperaturen, musste sich Florian in 17:37 Minuten nur um sieben Sekunden geschlagen geben und lief in neuer persönlicher Bestzeit als Zweiter ins Ziel. Nur fünf Sekunden später konnte sich auch Daniel über einen Platz auf dem Podest und eine neue Bestleistung von 17:42 Minuten freuen. Jan komplettierte das Roadrunners-Trio schon als Vierter nach 19:30 Minuten, womit die Teamwertung souverän gewonnen werden konnte.

Nur wenige Augenblicke nach den 5-km-Läufern waren auch die 128 Läufer über zehn Kilometer gestartet. Vom Start weg drückte Michael dem Rennen seinen Stempel auf und baute seine Führung kontinuierlich aus. Auch auf der zweiten Runde, in der er das Tempo angesichts der hohen Temperaturen ein wenig reduzieren musste, konnte er seine Position verteidigen und sich nach 36:44 Minuten vor der Biberacher Turn- und Festhalle als Sieger feiern lassen.

Keine 15 Stunden später fiel für rund 20.000 Läufer der Startschuss beim Wien-Marathon. Schon um neun Uhr verwöhnte die Sonne das Läuferfeld mehr, als den meisten lieb war und nahm im Laufe des Vormittags an Intensität zu. Scheinbar unbeeindruckt davon machte sich Bachir auf, seine im Oktober in Köln aufgestellte Halbmarathon-Bestzeit deutlich zu unterbieten. In sehr hohem Tempo ging es runter von der Reichsbrücke, Richtung Prater Hauptallee und vorbei an zahlreichen Streckenhighlights, wie dem Schloss Schönbrunn, das nach gut 15 Kilometern passiert wurde. Auf den letzten Kilometern mit dem warmen Wetter und gegen die Ermüdung kämpfend, konnte er sich nach 1:16:16 Stunden auf dem ausgerollten blauen Teppich unmittelbar vor dem Burgtheater mit Blick auf das Rathaus über eine neue Bestzeit freuen. Um ganze 75 Sekunden verbesserte er damit seine bisherige Bestmarke und belegte einen herausragenden 14. Gesamtplatz unter allen 12.782 Finishern sowie den 4. Platz in der Altersklasse 30.

Zu diesem Zeitpunkt noch den größten Teil vor sich hatte Dominique. Ebenfalls um neun Uhr gestartet, machte ihm das ungewohnt sommerliche Wetter schon auf der ersten Hälfte seines Marathons zu schaffen, weswegen er an Tempo herausnehmen musste. Auch in der zweiten Hälfte machte es die Mittagssonne nicht gerade einfacher. Dennoch kämpfe sich Dominique 42,195 Kilometer durch Wien und bewies großen Kampfgeist. Zwar konnte er seine avisierte Bestzeit nicht angreifen, doch konnte er an diesem Tag stolz auf sein Durchhaltevermögen und seine Willenskraft sein, als er nach 3:38:19 Stunden noch unter den ersten 1.000 der knapp 6.000 Marathonläufer über die Ziellinie lief.

Noch eine Spur größer ging es beim London-Marathon zu. Über 40.000 Finisher zählte das Rennen, das zu einem der sechs World Marathon Majors gehört. Erneut ein unvergleichlich hochkarätig besetztes Feld wurde um zehn Uhr Ortszeit auf die schnellsten Straßen des Vereinigten Königreichs geschickt. Sowohl im Frauen- als auch im Männerrennen wurden horrende Tempi weit jenseits der bestehenden Weltrekorde angeschlagen. Nur wenige Meter dahinter überschritt auch der mittlerweile schon sehr erfahrene Marathonläufer Sören die Startlinie im Feld der Top-Läufer. Schnell fand er in sein Renntempo und lief die erste Hälfte sehr gleichmäßig in 1:33:01 Stunden.

Doch schon vor der Tower Bridge, die den 20-km-Punkt markierte, machten sich Kreislaufprobleme bemerkbar. Zahlreiche Läufer mussten schon zu diesem Zeitpunkt ihr Rennen beenden und medizinisch verpflegt werden. So blieb auch Sören keine andere Wahl, als sich von seinem eigentlichen Marschplan verabschieden zu müssen, um beim heißesten London-Marathon der Geschichte nicht seine Gesundheit zu riskieren. Kilometer-Abschnitte von anfangs 4:20 Minuten näherten sich der 5-Minuten-Marke. Auch an der Spitze des Feldes musste Eliud Kipchoge, der beste Marathonläufer aller Zeiten, seinen Weltrekordversuch vertagen und auch der vierfache Olympiasieger und Nationalheld Sir Mo Farah büßte deutlich an Zeit ein. Nach 3:16:46 Stunden hatte es Sören in einer, angesichts der Umstände, dennoch starken Zeit ins Ziel am Buckingham Palace geschafft und bewies nicht zuletzt einmal mehr an diesem Tag wahren Kampfgeist bis zum letzten Meter. Am Ende waren nur 2.606 Läufer der über 40.000 Finisher schneller als Sören.

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