Der Hausacher Jonas Lehmann belegte am Samstag, den 15. Juni bei seinem ersten alpinen Traillauf unter 800 Läufern den neunten Gesamtplatz. Sechs Tage früher verpasste der Gengenbacher Joachim Schlaier beim Adidas 10k in Paris unter fast 20.000 Läufern seine Bestzeit um nur zwölf Sekunden.
Seinen ersten Ausflug in alpines Gelände wagte Jonas Lehmann am Samstag, den 15. Juni beim Zugspitz Ultratrail – kurz ZUT – in Garmisch-Partenkirchen. Beim Basetrail über 25 Kilometer wollte der 2:49-Stunden-Marathonläufer erste Erfahrungen in den Bergen sammeln. 1.600 Höhenmeter, die zu überwinden waren, machten die auf den ersten Blick überschaubare Distanz dennoch zu einem echten Härtetest. Aufgrund von schlechten Wettervorhersagen wurden die beiden längsten Distanzen bereits abgesagt und auch die Starts der anderen Rennen nach vorne verschoben.
So startete Jonas schon um acht statt neun Uhr in Garmisch-Partenkirchen auf einer Höhe von 697 Metern – dem tiefsten Punkt der Strecke. Zwei recht flache Kilometer hatten die gut 800 Läufer beim Basetrail, um sich einzulaufen. Dann ging es nach wenigen Minuten auch schon so richtig zur Sache. Gute zwei Kilometer ging es mit durchschnittlich rund 17 Prozent bergan auf über 1.100 Meter über Normalnull. Zumindest in Anbetracht des Höhenprofils konnte Jonas danach einige Kilometer etwas durchschnaufen, bevor der Hauptanstieg nach insgesamt rund einem Drittel der Gesamtdistanz folgte.
Steil bergauf und noch steiler bergab
Wieder ging es mit durchschnittlich mehr als 15 Prozent Steigung bergauf – bis auf 2.027 Metern der Osterfelder Kopf und somit der höchste Punkt des Basetrails erreicht wurde. Doch oben angekommen war die Arbeit für die Läufer noch längst nicht verrichtet. Eine lange und anspruchsvolle Downhill-Passage mit meist rund 25 Prozent Gefälle forderte die zu diesem Zeitpunkt schon längst sehr strapazierten Läuferbeine noch einmal auf das Äußerste und erforderte trotz großer Ermüdung eine Menge Koordination und Konzentration. Auf rund 750 Metern über Normalnull in Grainau angekommen verliefen die letzten beiden Kilometer ähnlich wie die ersten beiden: auf flacher Straße.
Nach 2:53:29 Stunden hatte der Hausacher Trail-Rookie seine erste alpine Herausforderung als starker Neunter des gesamten Feldes bezwungen und ließ viele auf alpinem Geläuf deutlich erfahrenere Läufer hinter sich. Er war zwar sichtlich gezeichnet vom Rennen, aber beeindruckt von der Schönheit der Szenerie während des Laufs. Ungewohnt war für den 24-Jährigen auch das Mitführen einer Pflichtausrüstung, was bei längeren Trailläufen gang und gäbe ist. Hierzu zählten ein Rucksack mit Jacke, langer Hose, Handschuhe, Mütze, Erste-Hilfe-Set, Becher und mindestens einem Liter Wasser.
Schlaier einer von 18.618 Finishern beim Adidas 10k in Paris
Am Sonntagmorgen des 9. Juni startete der erfahrene Marathonläufer Joachim Schlaier beim Adidas 10k in Paris. Anders als Jonas, hatte Joachim auf den Straßen Paris‘ nichts weiter dabei außer seiner Laufuhr. Mit 18.618 Finishern in diesem Jahr zählt das Laufevent zu einem der größten 10-km-Läufen Europas. Dementsprechend fest in Läuferhand waren an diesem Morgen zehn Kilometer Pariser Straßen. Die attraktive Punkt-zu-Punkt-Strecke startete am Place de la Concorde und endete an der Esplanade des Invalides. Auch zwischendurch durften Highlights wie das Musée du Louvre oder der Eiffelturm nicht fehlen – um nur einige der Sehenswürdigkeiten zu nennen, die passiert wurden.
Für Joachim war dies jedoch nichts Neues. Acht seiner 27 Marathons ist er in Paris gelaufen und auch über die halbe Distanz war er in der „schönsten Stadt der Welt“ schon mehrfach am Start. Daher konnte er sich womöglich ein wenig mehr auf sich besinnen, als das tausend anderen internationalen Läufern angesichts der reizvollen Streckenführung möglich war. Auf die Strecke ging der Gengenbacher für das Team „Champs-Élysées“ – jeder Läufer durfte bei der Anmeldung wählen, für welchen Pariser Bezirk man laufen möchte.
Aufgrund der enormen Läufermassen kam Joachim auf dem ersten Kilometer in 4:16 Minuten nicht so recht vom Fleck, bis sich das Feld zumindest etwas gelichtet hatte. Dennoch lag er bis zur Streckenhälfte mit 20:51 Minuten knapp auf Kurs einer neuen Bestzeit. Nach dem mittleren Drittel, das entlang der Seine führte, wurden nach deren Überquerung der Eiffelturm passiert und schon bald die letzten zwei Kilometer eingeläutet. Aufgrund dreier Unterführungen, die im Pariser Maßstab doch ein paar Körner und Sekunden kosten, geriet Joachims Bestzeit leicht außer Reichweite.
Mit einem schnellen letzten Kilometer konnte er noch unter 42 Minuten bleiben und finishte nach 41:58 Minuten. Zwölf Sekunden fehlten dem Marathonläufer am Ende auf seine 10-km-Bestzeit. Unter den knapp 20.000 Finishern bedeutete das den 1.542 Platz.