Wangler & Müller schreiben Gletscher-Marathon-Geschichte
- Roadrunners Südbaden
- 16. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Mit ihrem jeweils dritten Sieg wurden Natalie Wangler und Jonas Müller beim 19. Pitztaler Gletscher-Marathon zu den Rekordsiegern.

Mit weit über 1.000 laufbegeisterten Teilnehmern und somit einem erneuten Starter-Zuwachs ging unter den höchsten Gipfeln Tirols der Pitztaler Gletscher-Marathon 2025 über die Bühne. Nach zwei Doppelsiegen in den vergangenen beiden Jahren standen Natalie Wangler und Jonas Müller im Rampenlicht und galten erneut als Favoriten. Natalie hatte 2023 und 2024 jeweils den Halbmarathon, der beim Pitztaler Gletscher-Marathon mit offiziell 21,388 Kilometern allerdings 290 Meter länger als die normale Halbmarathondistanz ist, gewonnen. Jonas war beide Male über die vollen 42,195 Kilometer gestartet und hatte zweimal souverän den und gleichzeitig auf beeindruckende Art und Weise den Marathon für sich entschieden.
Mit dem Ziel, als erste Teilnehmer der langen Eventgeschichte drei Halbmarathon- bzw. Marathon-Siege zu erreichen, nahm das schnelle Roadrunners-Duo das Rennen in Angriff. Neben den beiden Doktoranden der Edinburgh Napier University waren aus blau-silberner Sicht im Pitztal, das sich selbst als „Dach Tirols“ bezeichnet, auch Ulrike Müller, Felix Müller und Rahel Roth am Start. Während Ulrike und Felix über die kurze Distanz von knapp 5,6 Kilometer starteten, lief Rahel ebenfalls den Marathon, wollte diesen aber etwas weniger ambitioniert als Jonas angehen.
Jonas Müller wird zum Marathon-Rekordsieger
Mit dem Startschuss um 8:00 Uhr machten sich zu früher Stunde über 300 Marathonläufer in Mandarfen auf die Strecke. Aufgrund der letztjährigen Streckenänderung warteten schon auf den ersten fünf Kilometern einige Höhenmeter, die den Startern rasch einiges abverlangten. Vom ersten Meter an hellwach und konzentriert wählte Jonas sein Anfangstempo mit Bedacht und setzte sich so schon kurz nach dem Start etwas von seinen ersten Verfolgern ab. Zu Beginn wuchs sein Vorsprung erst nur langsam an, dafür später umso schneller. Mit zunehmender Renndistanz fand der 31-Jährige sein Tempo bei seinem 37. Marathon immer besser, sodass er sichtlich ins Rollen kam. Auf dem Weg zum historischen dritten Sieg stoppte ihn nur kurz eine Mücke, die er einatmete und ihn nach rund 25 Kilometern zum kurzen Anhalten zwang.
Die auf den letzten elf Kilometern warteten finalen Anstiege, zu denen auch der längste Anstieg des gesamten Rennens hinauf nach Wenns zählte, bewältigte er mit großem Kampfgeist. Trotz seines inzwischen immensen Vorsprungs kämpfte Jonas weiter um jede Sekunde. Dies sollte sich bezahlt machen, indem er nach 2:28:49 Stunden und somit mit der schnellsten Zielzeit eines Teilnehmers des Pitztaler Gletscher-Marathons seit dem Sieg des Kenianers Jonathan Koilegei im Jahre 2012 das Ziel erreichen konnte. Die Stimmung in der Gruabe Arena in Arzl kochte, die Sonne strahlten und Jonas jubelte. Ein Bild, das nicht nur Moderator Günther Leitgeb, der Jonas kurz vor dem Start noch interviewt hatte, begeisterte. Ebenfalls beeindruckend: Bis der zweite Läufer ins Ziel kam, sollten 17:36 Minuten vergehen. Keiner von Jonas sechs Marathonsiegen fiel bislang deutlicher aus.
Natalie Wangler läuft zu historischem Hattrick
Für einen ähnlichen Moment hatte sechseinhalb Minuten zuvor bereits Natalie gesorgt. Das in St. Leonhard um 9:00 Uhr gestartete Halbmarathon-Rennen war in diesem Jahr mit 350 gemeldeten Teilnehmern bereits frühzeitig ausgebucht. Wer gemeinsam mit Natalie an der Startlinie stehen konnte, durfte sich also glücklich schätzen, schließlich musste das Veranstaltungsteam auch am Event-Wochenende noch zahlreiche Läuferinnen und Läufer, die kurzfristig gerne selbst den Halbmarathon gelaufen wären, vertrösten.
Wie im vergangenen Jahr führte Natalie das Halbmarathon-Starterfeld der Frauen von Beginn an an. Obwohl das Tempo hoch war, konnte auf dem ersten Drittel eine Läuferin ihren Rückstand auf wenige Sekunden beschränken. Als zur Rennhälfte der erste große Anstieg wartete, zeichnete sich dann aber ein immer deutlicheres Bild ab. Natalie stürmte dem Führungsrad folgend davon und gleichzeitig ihrem Sieg-Hattrick entgegen. Bald darauf hatte sie es geschafft und mit einer Zielzeit von 1:22:22 Stunden den ersten Roadrunners-Sieg des Tages perfekt gemacht. Welch erstklassige Leistung sie gezeigt hatte, verdeutlichte auch die Tatsache, dass nur sie selbst vor zwei Jahren in den letzten zwölf Jahren beim Pitztaler Gletscher-Marathon schneller war.
Platz zwei für Rahel Roth nach 42,195 Kilometern
Innerhalb von etwa fünf Minuten nach Jonas Zieleinlauf kamen auch Ulrike und Felix Müller ins Ziel. Sie waren um 10:00 Uhr vor dem Gemeindezentrum Wenns bei strahlendem Sonnenschein auf die 5,579 Kilometer lange Strecke gegangen. Auch für sie stellte die Arzler Gruabe Arena das Ziel dar. Während Felix nach 32:11 Minuten das Ziel erreichte, folgte Ulrike nach 34:38 Minuten. Beide gingen erstmals im Pitztal an den Start und erreichten in ihrer jeweiligen Altersklasse den vierten Platz – Felix in der männlichen Hauptklasse, Ulrike in der Altersklasse W60.
Darüber hinaus hatte sich auch Rahel für ihren Premieren-Start beim Pitztaler Gletscher-Marathon entschieden. Nachdem sie lange knapp außerhalb der Top 10 der Frauen gelegen hatte, lief Rahel bei ihrem vierten Marathon auch auf dem letzten Renndrittel ihr Tempo wie geplant, sodass sie noch mehrere Positionen gut machte und am Ende als neunte Frau ins Ziel kam. In 3:27:18 Stunden belegte sie in der weiblichen Hauptklasse zudem den zweiten Platz und sorgte so für eine weitere Podestplatzierung an diesem äußerst erfolgreichen Lauftag.






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