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Patrick Brucker läuft in Amsterdam als Zwölfter ins Olympiastadion


Am Sonntag, den 20. Oktober ging der 22-jährige Hofstetter bei der 44. Auflage des Amsterdam-Marathons mit 7.500 weiteren Läufern über die 8-km-Distanz an den Start. In 27:50 Minuten belegte er den starken zwölften Platz aller Teilnehmer.

47.000 Läufer waren zur 44. Ausgabe des größten Sportevents der Niederlande gemeldet. Neben 17.000 Startern beim fünftschnellsten Marathon der Welt und dem noch größeren Feld über die 21,0975 Kilometer gingen auch über die recht selten gelaufene 8-Kilometer-Distanz stolze 7.500 Läufer an den Start. Den Besuch seines Bruders mit dem bedeutendsten Laufevent der Niederlande zu kombinieren, stand für Patrick Brucker schon Monate zuvor fest. Dem ursprünglich geplanten Start über die Halbmarathon-Distanz kamen allerdings Verletzungsprobleme dazwischen, die etwa schon sechs Wochen zuvor ein gutes Resultat bei seinem Heimrennen, dem Kinzigtallauf in Haslach, verhinderten und danach einige lauffreie Wochen folgen ließen. Dennoch wollte er sich das Spektakel rund um das Olympiastadion von 1928 nicht entgehen lassen und ging über acht Kilometer mit vollem Einsatz an den Start.

40 Minuten nach dem Startschuss für die Marathonläufer, der direkt im Olympiastadion fiel, wurden um 10:10 Uhr die Läufer über acht Kilometer wenige hundert Meter weiter losgeschickt. Aufgrund der Masse an Läufern, die wie so oft bei Großveranstaltungen wie diesen schon lange Zeit vor dem Start in den Blöcken stehen, musste sich Patrick mit einer nicht ganz optimalen Startposition abfinden. Umso offensiver gestartet und mit etwas mehr Körpereinsatz als gewöhnlich konnte sich der 22-Jährige auf den ersten Metern des Rennens schnell in die Top 20 laufen. Nach dem ersten recht energischen Kilometer in 3:20 Minuten bogen die Läufer auch schon bald in den bekannten Vondelpark ein, wo es im wahrsten Sinne etwas ruhiger zur Sache ging.

Slalom durch die Läufermassen des Marathons und Vollgas ins Olympiastadion

Spätestens nach dem ersten Rennviertel war klar, dass die ursprünglich geplante Renneinteilung über Bord geworfen werden musste. Die Beine liefen trotz erst drei Wochen Lauftrainings besser als erwartet und auch die Entschlossenheit, in der wunderschönen Hauptstadt der Niederlande ein starkes Rennen abzuliefern, war groß wie selten zuvor. Auch nach Rennhälfte konnte Patrick sein angeschlagenes Tempo gut halten und passierte die 4-km-Marke nach genau 14 Minuten. Die folgenden zwei Kilometer jedoch sollten die schwierigsten werden. Wurden zuvor nur vereinzelt die hintersten Läufer des Marathonfeldes überholt, war die Strecke nach dem Durchlaufen des bekannten Rijksmuseums schlagartig voll. Statt sich voll auf sein Tempo konzentrieren zu können, galt es slalomartig den besten Weg durch die Läufermassen zu finden. Da auch der ein oder andere Ruf nicht erfolgreich war, galt es einige Rempler einzustecken und dabei trotzdem jeden Schritt konzentriert zu setzen.

Nach rund sechs Kilometern trennte sich die Strecke zur Freude der schnellsten 8-km-Läufer vom Marathonkurs und führte auf einer langen Gerade zurück Richtung Olympiastadion. Mit zunehmender Anstrengung war Patrick dankbar um die nun wieder leeren Straßen und holte noch einmal alles aus sich heraus. 500 Meter vor dem Ziel endete die Gerade mit einem Bogen, der die letzten knapp 100 Sekunden einleiten sollte. Eine weitere Kurve später lief Patrick in das Olympiastadion ein – nicht zum ersten Mal. 2015 finishte er bereits beim Athen-Marathon den 10-km-Lauf im Panathinaiko Stadion, der Stätte des Geschehens von 1896. Doch damals war das Glücksgefühl von den weniger erfüllten sportlichen Erwartungen etwas getrübt. Nicht so knapp vier Jahre später. Dieses Mal waren die persönlichen Erwartungen geringer und die Freude umso größer. Äußerlich verbissen, aber innerlich glücklich über ein starkes Rennen holte er auf den letzten 200 Metern auf der Tartanbahn im Olympiastadion unter dem Applaus vieler Zuschauer nochmals alles raus und überschritt die Ziellinie nach sehr guten 27:50 Minuten. Nur elf von insgesamt 7.500 gemeldeten Läufern waren schneller. Unter den deutschen Läufern, die neben rund 50 Prozent nationaler Teilnehmer mit die stärkste internationale Läuferzahl stellten, war Patrick der Schnellste.

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