Beim 18. Pitztaler Gletscher-Marathon gewannen die Titelverteidiger Natalie Wangler und Jonas Müller souverän. Kalter Dauerregen ließ die Läufer frieren.
Als einer der nachhaltigsten Marathons Österreichs bekannt, zog der Pitztaler Gletscher-Marathon auch am ersten Juli-Wochenende 2024 wieder zahlreiche Läufer an den Start. Trotz des bescheidenen Wetters entschieden sich über 900 Läufer für einen Start bei der nunmehr 18. Ausgabe des Events. Nach ihren herausragenden Siegen ein Jahr zuvor kehrten Natalie Wangler und Jonas Müller als Titelverteidiger nach Tirol zurück und hatten sich erneut große Ziele gesetzt. Wie 2023 startete Jonas über die volle und Natalie über die halbe Marathondistanz. Durch die Starts von Sören Hetzel (Marathon) und Hubert Müller (Halbmarathon) wurde aus dem RS-Duo dieses Mal ein RS-Quartett.
Vom Start weg in einer eigenen Liga
Zu früher Stunde versammelten sich ab 7:00 Uhr mehrere hundert Läufer in Mandarfen für den Start des Pitztaler Gletscher-Marathons 2024. Nachdem es nachts wie aus Eimern geregnet hatte, wurden die Marathonläufer trotz des besseren Wetters beim Warmmachen nass. Direkt nach dem Startschuss, der um 8:00 Uhr erfolgte, warteten auf die Teilnehmer nicht zwei statt wie noch im letzten Jahr eine einführende Runde. Diese beinhaltete den gut 50 Höhenmeter umfassenden Anstieg hinauf zur in Mittelberg gelegenen Talstation der Gletscherbahn. Schon nach wenigen Rennminuten setzte der starke Regen, den die gestarteten Roadrunners nachts gehört hatten, ein und ließ so einige Läufer frieren.
Von den unangenehmen Bedingungen wollten sich Jonas und Sören ebenso wie Natalie und Hubert allerdings nicht bremsen lassen. Jonas war dem Rest des Feldes bereits auf den ersten Metern sichtlich enteilt und spulte mit immer größer werdendem Abstand an der Spitze des Marathonfeldes allein Kilometer um Kilometer ab. Wie sein schnellerer Teamkollege setzte auch Sören auf eine mutige Herangehensweise, die sich später auszahlen sollte. Von den beiden anstrengenden Anstiegen auf rund 1.700 Höhenmetern auf den ersten Kilometern konnten sich beide in der Folge nach und nach erholen.
Konzentriert und schnell meisterten sie die ersten 28 Kilometer. Dann rückten die verbleibenden Anstiege näher, sodass langsam in den Kampfmodus umgeschaltet werden musste. Dies gelang, sodass Jonas nach 2:30:44 Stunden seinen letztjährigen Marathon-Sieg verteidigen konnte. Mit einem Vorsprung von über zehn Minuten lief er erneut in einer eigenen Liga. Nur einmal erreichte ein Läufer in den letzten 13 Jahren beim Pitztaler Gletscher-Marathon früher das Ziel: Jonas selbst ein Jahr zuvor als er an einem regenlosen Tag in 2:29:52 Stunden gewann. Sören erreichte das Ziel nach 3:09:13 h als 23. Mann und Fünftplatzierter der Altersklasse M35. Somit durften sich beide über ihre bislang fünftschnellste Marathonzeit freuen.
Natalie Wangler tut es Jonas Müller gleich
Eine Stunde nachdem Jonas vom Start weg die Führung eingenommen und immer weiter ausgebaut hatte, ging auch Natalie das Rennen ähnlich an. Um 9:00 Uhr inmitten des unangenehmen Starkregens auf die Strecke geschickt, ließ Natalie keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Halbmarathon-Sieg der Frauen auch 2024 wieder nur über sie gehen würde. So stellte die 28-Jährige die Weichen ebenfalls auf Start-Ziel-Sieg und versuchte trotz unangenehmer Kälte ihr eigenes Tempo zu gehen. Dies gelang, sodass spätestens nach dem Anstieg hinauf nach Wenns wohl allen Interessierten klar war, dass sich die erfahrene Top-Läuferin den erneuten Halbmarathon-Sieg an diesem Tag nicht mehr nehmen lassen würde. So kam es dann auch, indem Natalie die Ziellinie des mit 21,388 Kilometern offiziell fast 300 Metern zu langen Halbmarathons nach 1:25:02 Stunden jubelnd als Tagesschnellste überqueren konnte.
Während die beiden siegreichen Roadrunners im Zielbereich bereits geduldig Interview-Fragen beantworteten, nährte sich neben Sören auch Hubert langsam dem sich in der Gruabe Arena in Arzl befindenden Ziel. Als er dieses nach 1:46:01 Stunden erreichte, schallte es prompt durch die Lautsprecher, dass er die Altersklasse M60 gewonnen habe. Etwas überrascht, erkundigte sich Hubert kurz und freute sich gemeinsam mit den anderen drei Roadrunners über das überaus erfolgreiche Rennen zwischen den größten Bergen Tirols und der einmaligen Landschaft des Pitztals.
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