Auch bei seinem fünften Halbmarathon in diesem Jahr wusste Jonas Müller zu überzeugen. Natalie Wangler machte aus einer schwierigen Situation das Beste.
Zwei Wochen nachdem Natalie Wangler und Jonas Müller bei der Halbmarathon-Weltmeisterschaft im lettischen Riga überzeugen konnten, gingen die beiden schnellen Roadrunners auch beim Amsterdam Marathon 2023 über die 21,1 Kilometer an den Start. Jonas hatte das WM-Rennen in 1:11:17 Stunden als fünftschnellster Deutscher und Gesamtzwölfter des Mass Races noch vor einigen Nationalmannschaftsläufern gefinisht, Natalie in 1:22:18 Stunden sogar als schnellste Deutsche. In der niederländischen 920.000-Einwohner-Metropole wartet nun das nächste große Rennen.
Stimmungsvoller Zieleinlauf mit Olympia-Feeling
Wie bereits in Riga hatten die Halbmarathonläufer auch in Amsterdam immer wieder mit dem Wind zu kämpfen. Auf der mehrheitlich flachen Strecke ging Jonas zu Beginn ein hohes Tempo. Nach einem guten ersten Drittel kamen bei ihm jedoch etwas Magenprobleme auf, sodass er sein angeschlagenes Tempo etwas reduzieren musste. Daran sollte sich auch auf den anschließenden Kilometern wenig ändern. Als Kilometer 17 passiert und das bekannte Rijksmuseum, in dem Werke bekannter Künstler wie Rembrandt & Co. zu finden sind, in Sicht war, traute er sich nochmals richtig aufzudrehen. So drückte er dank schneller letzter Kilometer seine erwartete Zielzeit nochmals um einige Sekunden, sodass er nach dem stimmungsvollen Zieleinlauf ins Olympiastadion von 1928, vor und in dem tausende applaudierende Zuschauer auf die Läufer warteten, seine Uhr nach 1:12:09 Stunden stoppen konnte.
„Die Stimmung auf dem letzten Drittel war toll. Leider muss man in Amsterdam als schneller Halbmarathonläufer sehr viele langsame Marathonläufer überholen, weshalb ich immer wieder Zusatzmeter laufen musste und an den Verpflegungsstationen mehrfach keine Chance auf Verpflegung hatte. Mit der Zeit bin ich zufrieden, auch wenn ich natürlich auch gerne nochmals eine 1:11er Zeit gelaufen wäre. Die fehlenden zehn Sekunden sind aber heute zu verschmerzen“, so Jonas nach seinem fünften Halbmarathon in diesem Jahr.
Knapp außerhalb der Top 30
Während Jonas gerne ein paar Sekunden schneller gelaufen wäre, waren es bei Natalie gleich mehrere Minuten. Die schnelle Doktorandin hatte die schottische Wahlheimat gesund verlassen, sich auf dem Weg oder vor Ort aber eine leichte Erkältung eingefangen, sodass sie zwar startbereit, aber nicht bereit für einen Angriff auf eine weitere sehr schnelle Zeit, wie sie sie besonders im Frühjahr 2023 etwa in Barcelona und Berlin gelaufen war, war. Auch wenn sie aus ihren 21,1 Kilometer alles andere als einen langsamen Dauerlauf machte, konnte und wollte die 27-Jährige an diesem Tag nicht so ein intensives Rennen laufen, wie sie es eigentlich geplant hatte. Somit finishte Natalie am Ende nach 1:26:20 Stunden. Beiden Roadrunners fehlten im herausragend besetzten Starterfeld so nur wenige Sekunden für einen Platz unter den Top 30. Insgesamt waren beim Amsterdam Marathon 2023 rund 50.000 Laufbegeisterte am Start, fast die Hälfte davon absolvierte den Halbmarathon.
Comments