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Müller dreht das Bestzeit-Rad bei weltgrößtem Marathon weiter

Lange Zeit sah es so aus, als würde der 50. Berlin Marathon für die vier gestarteten Roadrunners ohne persönliche Bestzeit enden, dann drehte jedoch Jonas Müller auf.


Weit über 58.000 registrierte Teilnehmer gingen beim 50. Berlin Marathon an den Start, 54.280 davon erreichten das Ziel und sorgten damit für einen neuen Weltrekord. Nie zuvor kamen bei einem Marathonrennen weltweit mehr Läufer ins Ziel, selbst beim New York City Marathon, der lange Jahre die Nummer 1 war, nicht. Ein von Jonas Müller angeführtes Roadrunners-Quartett zählte zu den Finishern und hatte so einen kleinen Anteil am Rekord. Dieser sollte aber nicht der einzige Rekord des Tages bleiben.


Wenige Schritte hinter den Schnellsten der Welt um 9:15 Uhr bei angenehmen Temperaturen gestartet, ging Jonas Müller bei seinem 33. Marathon rund fünf Monate nach seiner Marathon-Bestzeit beim London Marathon ein weiteres Mal auf Rekordjagd. Dahinter nahmen auch Natalie Wangler, Torsten Wöhrle und Joachim Schlaier auf der Straße des 17. Juni das Berliner Jubiläumsrennen in Angriff.


Jonas Müller dreht mit dem Brandenburger Tor im Blick auf


Anders als in London, wo sich Jonas für eine offensive Taktik entschied, wählte Jonas dieses Mal ein gleichmäßigeres Tempo. Dies führte dazu, dass er schon nach zehn Kilometern in 35:03 Minuten in Berlin-Mitte eine gute Minute Rückstand auf seine Londoner Angangszeit hatte. Die zweiten zehn Kilometer lief er fast genauso schnell in 35:02 Minuten und passierte kurz darauf nach 1:13:56 Stunden die Halbmarathonmarke. Beim 25-Kilometer-Schild im Süden Berlins gelegenen Stadtteil Steglitz hatte er einen virtuellen Rückstand von 1:33 Minuten auf sein Londoner Rennen Ende April. Dann drehte er aber auf und hielt das Tempo hoch. So überholte der erfahrene Marathonläufer im herausragend besetzten Starterfeld Läufer um Läufer und holte Sekunde um Sekunde im Kampf um eine neue persönliche Bestzeit und seine fünfte Zeit unter 2:30 Stunden auf.


Einige Kilometer später stürmte der 30-Jährige dem Brandenburger Tor mit großen Schritten entgegen. Kaum ein Läufer auf seinem Niveau konnte nun noch Schritt halten. Elf Jahre nach seinem bislang einzigen Berlin-Marathon-Start, bei dem er als 19-Jähriger 2:59:25 Stunden gelaufen war, stoppte die Uhr für Jonas nach 2:28:07 Stunden und somit 28 Sekunden früher als in London. Bestzeit und zum fünften Mal unter 2:30 Stunden! Insgesamt landete er auf Platz 188.


Joachim Schlaier läuft in den Jubilee Club


Auf den Unterdistanzen nach durchwachsenen Monaten immer mehr ins Rollen kommend kam der Berlin Marathon für Natalie zu früh, um an ihr unter anderem in London gezeigtes Top-Niveau ranzukommen. Dennoch ließ sie es sich nicht nehmen die 42,195 Kilometer durch die Bundeshauptstadt zu absolvieren. Die Zeit, die für sie bei ihrem achten Marathon nach 3:13:09 Stunden stehenblieb, war an diesem Tag zweitrangig.


Nahezu im Gleichschritt waren wiederum etwas weiter hinten im Feld die Marathon-Routiniers Torsten und Joachim unterwegs. Während es für Torsten Marathon Nummer 24 war, blickt Joachim bereits auf nunmehr 43 Marathons zurück. Nach der Hälfte trennten beiden 16 Sekunden, nach den zweiten 21,1 Kilometer, die beide minimal schneller liefen, waren es im Ziel noch elf Sekunden. So finishte Torsten nach 3:29:22 Stunden, Joachim nach 3:29:33 Stunden. Damit erreichte Joachim zum zehnten Mal das Ziel des Berlin Marathons, womit er nun zum Jubilee Club zählt und so lebenslänglich Anspruch auf einen Berlin-Marathon-Startplatz hat.

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