Ein knappes Jahr wohnte, arbeitete und lief der Hausacher im neuseeländischen Wellington und sammelte dabei auch sportliche viele schöne Erfahrungen.
Trotz eines abenteuerreichen Lebens auf der anderen Seite der Welt behielt der frühere Wahl-Ulmer eine Routine bei: am Samstagmorgen ging es für ihn regelmäßig zum Start eines Parkruns. Den im Frühjahr 2022 in Ulm ins Leben gerufene Friedrichsau Parkrun hatte Jonas von der Pike auf begleitet, gewann sieben von zehn Mal und verließ ihn bei der 27. Austragung mit einem neuen Streckenrekord, an den auch ein Jahr später niemand herangekommen ist. Eine runde Sache!
Am 30. Oktober letzten Jahres stand Jonas erstmals in seiner neuen Heimat beim Lower Hutt Parkrun in Wellington am Start – und kam direkt wieder als Erster ins Ziel. Insgesamt 20-mal ging es für den begeisterten Parkrunner samstagmorgens auf die kurze, knackige 5-Kilometer-Distanz. Jeweils acht seiner 20 Parkruns auf neuseeländischem Boden absolvierte Jonas quasi vor seiner Haustür, beim Lower Hutt Parkrun und beim Waitangi Parkrun.
Über den Jahreswechsel im hohen Norden unterwegs, gewann Jonas zuerst an Silvester den Whangarei Parkrun und an Neujahr den Owairaka Parkrun in Auckland, der größten Stadt Neuseelands. Mit einer Zeit von 16:38 Minuten lief er zugleich seine bislang schnellste Parkun-Zeit auf den zumeist nicht ganz einfachen Kursen. Doch auch an Silvester zeigte er mit 16:48 Minuten eine erstklassige Leistung – in der 347 Austragungen umfassenden Geschichte des Whangarei Parkruns schaffte er es damit als einer von gerade einmal zehn Läufern unter die 17-Minuten-Marke.
Zum Ausklang seiner Zeit in Neuseeland ging es für Jonas zuletzt quer über die Südinsel. Was dabei natürlich trotz gewohnt abenteuerlichem Programm und gemietetem Camper nicht fehlen durfte, war der ein oder andere Parkrun. Zuletzt ging es für ihn beim Queenstown Parkrun an den Start und eine Woche später beim Hagley Parkrun in Christchurch, der wiederum größten Stadt der Südinsel. Zum Ausklang seiner 20 Parkruns umfassenden Zeit in Neuseeland unterstützte er einmal mehr seine Freundin Anna als Pacemaker und verhalf ihr zum Unterbieten der nächsten Minutengrenze.
Natalie Wangler und Jonas Müller lassen es im schottischen Norden krachen
Ebenfalls große Parkrun-Fans sind Natalie Wangler und Jonas Müller, die beide sogar schon jeweils knapp 100 Starts vorweisen können. Nicht nur bei Naturliebhabern stehen die Äußeren Hebriden, eine Inselgruppe im Nordwesten Schottlands, hoch im Kurs. Neben den kilometerlangen Sandstränden ist auf Lewis & Harris, der größten Hebriden-Insel, auch einer der schönsten britischen Parkruns zu finden. Auf ihrem Trip in den schottischen Norden machten Natalie Wangler und Jonas Müller auch in der Insel-Hauptstadt Stornoway Halt, um dort beim Lews Castle Parkrun zu starten.
Nur wenige hundert Meter von Lews Castle entfernt wurden die Läufer um 9:30 Uhr auf die Strecke geschickt. Schon nach wenigen Minuten hatte sich die Spitze des Feldes deutlich auseinandergezogen. Auf ein kurviges, aber flaches erstes Viertel folgte ein erster kurzer Anstieg, auf den kurz darauf ein deutlich längerer Anstieg bis zum höchsten Punkt der malerischen Strecke folgte. Nun wartete der steile, mit engen Kurven gespickte Downhill-Streckenabschnitt, auf dem große Konzentration gefordert war. Angestrengt, aber schnell unterwegs, nahm Jonas auch die letzte Welle und gab auf dem finalen Kilometer zurück zur Start-Ziel-Linie nochmals alles. Am Ende stoppte die Uhr nach 16:59 Minuten, womit er den lange bestehenden Streckenrekord um zehn Sekunden unterbot. Da jedoch drei Wochen zuvor der Glasgower Topläufer Ross Mackenzie ebenfalls beim Lews Castle Parkrun gestartet und Jagd auf den Streckenrekord gemacht hatte, musste sich Jonas knapp mit der zweitschnellsten gelaufenen Zeit der fast 100 Austragungen des Lews Castle Parkruns zufriedengeben. Das trübte seine Stimmung aber keineswegs.
Während Jonas seinen 30. Parkrun-Sieg feiern konnte, fuhr Natalie bereits Sieg Nummer 62 ein. Ihr machte die fordernde Strecke mit nicht ganz ausgeruhten Beinen etwas zu schaffen, sodass sie rund eine halbe Minute hinter dem Frauen-Rekord zurückblieb. Ihr angestrebtes Ziel, den anspruchsvollen Parkrun in einer Zeit von unter 20 min zu laufen, verpasste die 27-Jährige an diesem Tag nur hauchdünn. In 20:02 min gewann Natalie dennoch souverän und belegte hinter Jonas zudem den zweiten Gesamtplatz.
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