Acht Jahre nach seinem ersten Start in Zürich zauberte der 40-jährige Zunsweirer bei seinem 14. Rennen über die 42,195 Kilometer an gleicher Stelle eine beeindruckende Leistung auf die schnelle Strecke am Zürichsee und verbesserte seine Bestzeit um über acht Minuten auf starke 2:44:06 Stunden.
Eine Woche nachdem rund ein Dutzend Roadrunners in vier Ländern Marathon, Halbmarathon und zehn Kilometer gelaufen waren, ging die Marathonsaison in ihre nächste Runde. Die größte Stadt der Schweiz lud zum 19. Mal zum Zürich Marathon ein – gut 12.000 Läufer folgten dem Ruf und meldeten sich für das beliebte Laufevent am Zürichsee an. Nach einer sehr guten Vorbereitung seit Jahresbeginn stand Daniel Zahn zum 14. Mal am Start eines Marathons. Mit Zürich entschied er sich dieses Mal wieder für ein besonderes Rennen. 2014 lief der Zunsweier an gleicher Stelle seinen fünften Marathon und blieb erstmals unter drei Stunden, was ihm auch 2016 bei furchtbaren Wetterbedingungen, die einen Großteil des Elite-Feldes zur Aufgabe zwangen, wieder gelang. Am 10. April sollte der dritte Start nicht weniger denkwürdig werden.
Mit ambitionierten Erwartungen und einer Bestzeit von 2:52:28 Stunden, die er 2019 beim Paris-Marathon gelaufen war, ging Daniel um 8:15 Uhr auf der Quaibrücke im Herzen Zürichs auf die Strecke. Dass eine neue persönliche Bestzeit realistisch sein sollte, zeigte er zuletzt fünf Wochen zuvor, als er über die halbe Distanz schon rund zweieinhalb Minuten von der Uhr nehmen und seine persönliche Bestzeit auf 1:17:01 Stunden steigern konnte. Nach den ersten zehn Kilometern, die über drei kleine, aber stimmungsvolle Schleifen durch Zürich und auch schon das erste Mal am Ziel vorbeiführten, passierte Daniel die Zwischenmarke schon nach 38:11 Minuten. Damit platzierte er sich direkt unter den ersten 100 der 4.200 gemeldeten Läufer.
Fortan führte die flache Strecke weit hinaus am Westufer des Zürichsees entlang, bis nach rund 25 Kilometern in Meilen der Rückweg angetreten werden konnte. Auf dem Weg dorthin stoppte für Daniel die Uhr bei der Halbmarathon-Marke schon nach 1:20:33 Stunden. Gewohnt offensiv ging er damit ins Rennen. Doch statt im weiteren Verlauf des Marathons deutlich an Tempo zu verlieren, konnte er dieses relativ gut konservieren. Auch den dritten 10-Kilometer-Abschnitt absolvierte er in knapp über 38 Minuten und sah sich somit auf Kurs, seine bisherige Bestzeit zu pulverisieren. Erst auf dem letzten 5-Kilometer-Abschnitt fiel das Tempo etwas über einen Schnitt von vier Minuten pro Kilometer, nachdem es bis dahin immer deutlich darunter lag. Mit gewohnt großem Kampfgeist und der Erfahrung seiner bisher 13 Marathons in den Beinen ließ sich Daniel nichts mehr nehmen.
Als er in Richtung Mythenquai und damit in Richtung Ziel einbog, war klar, dass der Zunsweirer das bisher stärkste Rennen seiner schon elfjährigen Marathonlaufbahn sicher ins Ziel bringen würde. Unter großem Jubel überquerte er die Ziellinie nach 2:44:06 Stunden und damit – nach vielen Jahren der konstanten, aber mühsamen Verbesserung, die zumeist im Bereich von einer Minute lag – nicht weniger als achteinhalb Minuten vor Ablauf seiner bisherigen Bestleistung. Damit belegte er den 56. Platz aller Männer in einem gewohnt stark besetzten Rennen, in dem gleichzeitig die nationalen Meisterschaften integriert waren.
Patrick Brucker sorgt über 10 Kilometer für weitere starke Leistung
Nachdem die Marathon- und auch Halbmarathonläufer das Ziel erreicht hatten, fiel um 14 Uhr der Startschuss für den 10-Kilometer-Lauf, der mit 3.000 Läufern ausgebucht war. Nur sieben Tage nachdem Patrick Brucker beim Manchester Marathon ebenfalls nach 2:44 Stunden das Ziel erreichte, ging er mit verhaltenen Ambitionen ins Rennen. Trotz seines eigenen Laufes stand Patrick seit acht Uhr an der Strecke, um seinen Teamkollegen zu supporten. Somit waren die Beine nicht nur noch von seinem eigenen Marathon schon vor dem Start etwas schwerer als sonst. Daher war zwar keine weitere persönliche Bestzeit in Reichweite, doch mit einem beherzten Rennen gelang Patrick eine weitere starke Zeit von unter 35 Minuten. In exakt 34:59 Minuten überlief der Hofstetter als 29. Läufer und sogar zweitschnellster Deutscher die Ziellinie und fügte dem langen Marathontag eine zweite starke Leistung bei.
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