Den 37. Rhein-Lahn-Volkslauf nutzte Patrick Brucker für einen ersten Start im neuen Jahr. Gut vier Monate nach seinem starken Auftritt über acht Kilometer beim Amsterdam-Marathon setzte er sich am Samstag, den 29. Februar im 158 Finisher fassenden Feld der 10-km-Läufer als Schnellster bei Wind und Wetter durch.
Seit Anfang Dezember befindet sich der Hofstetter Student im Rahmen seiner Abschlussarbeit bei einem der beliebtesten Fahrradhersteller weltweit, Canyon Bicycles, im Raum Koblenz. Nachdem ihm gesundheitlich ein Strich durch das Training der letzten beiden Monate des alten Jahres gemacht wurde, geht die Formkurve nun wieder steil bergauf. Die Vorbereitungen auf sein großes Triathlon-Highlight Mitte des Jahres laufen inzwischen – wenn auch mit einiger Verspätung – auf Hochtouren.
Daher nutzte Patrick die Gelegenheit, zum ersten Mal im neuen Jahr an eine Startlinie zu stehen. Der Rhein-Lahn-Volkslauf im Koblenzer Stadtteil Horchheim bot die Chance einer ersten Standortbestimmung. So integrierte er den 10-km-Lauf als lange Trainingseinheit über insgesamt 22 Kilometer direkt in sein Training. Knapp 500 Läufer kamen zur 37. Ausgabe nach Horchheim. Neben vielen Nachwuchsläufern und einem ähnlich großen Halbmarathonfeld, stellten die 158 Läufer auf der 10-km-Strecke das größte Läuferfeld.
Gleich nach dem Startschuss setzte sich Patrick in einem Trio vom Rest des Feldes ab. Die Strecke führte nach einigen Metern ans Rheinufer, um etwa nach einem Viertel der Distanz links abzubiegen und weiter der Lahn zu folgen. Besonders aufgrund des zwar milden, aber durchwachsenen Wetters wechselten sich die Drei in der Führung ab, um dem mit bis zu 70 Stundenkilometern starkem Wind etwas aus dem Weg gehen zu können. Noch vor dem Wendepunkt bei Streckenhälfte setzte sich Patrick mit einigen flotten Schritten an einer kleinen Steigung einige Meter ab, um einen ersten kleinen Akzent zu setzen.
Da er wenige hundert Meter später nach der Wende sah, dass die Lücke größer wurde, behielt er seinen Schritt bei und suchte die Vorentscheidung. Mit guten Chancen auf den Sieg konnte ihm zusätzlich zum ungemütlich böigen Wind auch ein einsetzendes Schauer die letzten Kilometer nicht verderben. Kontrolliert, aber mit der Absicht, die Lücke weiter zu vergrößern, lief Patrick zurück am Rheinufer dem Sieg entgegen. Nach einem knackigen Schlussanstieg erreichte er das Ziel nach 37:12 Minuten und somit 23 Sekunden vor dem Zweitplatzierten.
Auch wenn für den 23-jährigen Studenten für die kommenden Monate noch genug Luft nach oben ist, konnte er mit seinem ersten Gesamtsieg bei einem 10-km-Lauf gut in die Saison 2020 einsteigen.