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Sensationeller Vierter: Jonas Müller knackt beim Loch Ness Marathon die nächste Schallmauer


In Bestzeit lief der damals 22-jährige Jonas Müller beim Loch Ness Marathon 2016 auf Gesamtplatz acht. Am Sonntag lief er in den schottischen Highlands bei seinem 19. Marathon erneut Marathon-Bestzeit und mischte im Rennen um die Podestplätze kräftig mit.

36,3 Kilometer lang ist einer der bekanntesten Seen Europas, der Loch Ness in den schottischen Highlands. Weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus sind Menschen mit dem Mythos Loch Ness und dem der Saga nach im See lebenden Monster Nessie vertraut. Mit dem Zug ist Inverness, die größte Stadt in der näheren Umgebung des Sees, von Schottlands Hauptstadt Edinburgh aus in gut dreieinhalb Stunden zu erreichen. Aus Edinburgh, London und über die britische Insel hinaus kamen am Wochenende tausende Läufer nach Inverness, um dort am 18. Loch Ness Marathon teilzunehmen. Mit Natalie Wangler, Ulrike Müller-Benouaret und Jonas Müller traten auch drei Roadrunners die Reise in den schottischen Norden an.

Nach Bestzeiten über zehn Kilometer in Berlin und Stirling sowie über die 5-Kilometer- sowie die Halbmarathon-Distanz in sowie am Rande Edinburghs waren die Hoffnungen auf eine weitere Spitzenzeit mit Blick auf Jonas Müllers Start groß. Am Ende wurde er den Erwartungen gerecht, bis dahin war es jedoch ein weiter Weg. Bereits morgens um 7:00 Uhr machte sich der Student auf in Richtung des Starts, wo die Läufer von zahlreichen Bussen hingebracht wurden. Einige Kilometer vom Loch Ness entfernt fiel um 10:00 Uhr der Startschuss für über 4.000 gemeldete Marathonläufer. Neben den favorisierten und mit den Startnummern eins und zwei ins Rennen gehenden Kenianern Elly Tarus und Isaiah Kosgei startete Jonas gemeinsam mit vielen starken schottischen und englischen Läufern in der ersten Reihe. Dudelsäcke sorgten am Start für die passende musikalische Begleitung des landschaftlichen Schauspiels, zu dem leider auch etwas Regen und besonders der von Nord-Osten und somit für die Läufer auf der gesamten Strecke von vorne kommende Wind seinen Teil beitrug.

Erstmals unter 2:40 Stunden

Die wellige Strecke des Loch Ness Marathons startete mit einer Bergab-Passage, womit sich das Feld vom ersten Meter an rasch auseinander zog. Jonas sortierte sich um Gesamtplatz fünf ein und lief so die ersten zwei Meilen mit Elly Tarus, dem Sieger von 2013 und 2015. Wie bereits ein Monat zuvor in Stirling zog Jonas dem Kenianer dann jedoch davon, sodass das Rennen wie erwartet früh von Einsamkeit geprägt war. Nach rund acht Kilometern hatte sich Jonas auf den dritten Gesamtplatz verbessert, den er in der Folge sehr lange Zeit innehaben sollte. Die deutlich weniger anspruchsvolle erste Hälfte des Rennens beendete Jonas wie geplant noch kurz vor Ablauf der ersten 76 Rennminuten. Dass die zweite Hälfte aufgrund zahlreicher Anstiege, die teilweise mehrere Kilometer lang und gerade unter Anbetracht der fortgeschrittenen Renndistanz sehr fordernd waren, deutlich anspruchsvoller und langsamer werden würde, war Jonas und allen weiteren Topläufern bewusst. Dennoch ergaben sich auf dem letzten Drittel des Marathons, das die Läufer auf direktem Wege nach Inverness, wo der Zieleinlauf wartete, führte, hinter dem enteilten Isaiah Kosgei noch mehrere Positionswechsel. Nachdem Jonas letztmals nach ca. 35 Kilometern auf dem dritten Gesamtplatz lag, absolvierte er die finalen sieben Kilometer als Vierter.

Mit dem Wissen, dass er sowohl die 2:40-Stunden-Marke unterbieten als auch auf dem vierten Platz finishen werde, ging er auf die finale Meile, die die Läufer über den River Ness und an eben jenem entlang zur Ziellinie im Bught Park führte. Unter dem Applaus zahlreicher auf dem letzten Kilometer stehenden Zuschauer konnte er seinen Zieleinlauf genießen. Die Uhr blieb für Jonas nach 2:39:16 Stunden und somit über zwei Minuten vor Ablauf seiner Bestzeit stehen. Von ca. 3.600 Finisher erreichten nur der Kenianer Isaiah Kosgei sowie die beiden aus London angereisten Engländer Nick Harris-Fry und Ed Rees das Ziel noch etwas früher als Jonas. Bei der Siegerehrung zeigten sich die Top-5-Finisher allesamt glücklich über ihr erstklassiges Rennen.

Ulrike Müller-Benouaret und Natalie Wangler beim River Ness 10K am Start

45 Minuten nach dem Start des Marathons gingen beim River Ness 10K fast 2.000 Sportler über die 10-Kilometer-Distanz an den Start. Gestartet wurde unweit von Inverness entfernt. Die letzten knapp sieben Kilometer den 10-Kilometer-Laufs glichen der Marathonstrecke. Während sich tausende Marathonläufer auf den 42,195 Kilometern befanden, wurde im Bught Park bereits gefinisht. Ulrike Müller-Benouaret erreichte nach 61:31 Minuten das Ziel und kam so in ihrer Altersklasse nach gut einem Drittel aller Teilnehmerinnen ins Ziel. Natalie Wangler nutzte den River Ness 10K derweil als gute Trainingseinheit auf dem Weg zurück zur alten Stärke und kam dabei auf Rang 15 ins Ziel.

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