Innerhalb von nur vier Tagen verbesserte Jonas Müller seine 5- und seine 10-Kilometer-Bestzeit. Besonders mit seiner Leistung bei den Schottischen 10-Kilometer-Meisterschaften in Stirling, wo er vor wenigen Tagen schnelle 32:23 Minuten lief, setzte der 25-Jährige ein Ausrufezeichen. Am Sonntag legte er beim Scottish Half nun erneut nach. Am Ende stand einmal mehr eine klare Bestzeit.
Am 18. September 2016 gingen Natalie Wangler und Jonas Müller beim namhaften Scottish Half am Rande Edinburghs an den Start. Während Natalie als vierte Frau ins Ziel kam, lief Jonas in 1:17:43 Stunden, was damals eine neue persönliche Bestzeit bedeutete, auf Gesamtplatz 13. Drei Jahre danach nahm Jonas das Rennen erneut in Angriff. Am Meadowmill Sports Centre gestartet führte die Strecke durch Longniddry zur Küste, die nach sieben Kilometern erreicht wurde. Nach 8,5 Kilometer folgte ein Wendepunkt, danach ging es weiter entlang der Küste bis zum Musselburg Race Course, wo die Läufer von den gekommenen Zuschauern frenetisch gefeiert wurden. Nicht nur Jonas, der als Top Club Runner gestartet war, durfte sich so über einen emotionalen Zieleinlauf freuen, sondern auch knapp 4.300 weitere Finisher.
Bei Temperaturen von rund 15 Grad Celsius lief Jonas zum wiederholten Male ein couragiertes Rennen. Nicht nur er hatte sich an diesem Tag jedoch einiges vorgenommen. An der Spitze des Feldes setzten sich rasch mehrere Läufer ab und liefen gemeinsam auf eine Zeit von unter 1:10:00 Stunden. Dahinter liefen sich die nächsten Läufer, zu denen auch Jonas zählte, allein oder in Zweier- bis Dreier-Gruppen. Nach Erreichen des Wendepunkts nach 8,5 Kilometern fiel Jonas Dreiergruppe auseinander, sodass er fortan auf sich allein gestellt war. 12,6 lange Kilometer standen noch an, auf denen er das Tempo hochzuhalten versuchte. Dies gelang ihm, sodass er trotz einer vergleichsweise einsamen und somit nicht ganz einfachen zweiten Rennhälfte bereits nach 1:13:27 Stunden die Ziellinie auf dem Musselburgh Race Course, der bekannten Pferderennbahn am Rande der schottischen Hauptstadt, erreichte.
Während man in drei der letzten vier Jahre mit dieser Zeit einen Platz auf dem Gesamtpodest erreicht hätte, reichte es in diesem Jahr „nur“ zu Platz 13. Seine Halbmarathon-Bestzeit, die er beim Köln-Marathon 2017 auf 1:14:53 Stunden verbessert hatte, unterbot der Master-Student folglich um 1:26 Minuten. Einmal mehr sorgte er so auch für die schnellste Zeit der Teamgeschichte, wenngleich Bachir Benouaret beim Great Manchester Run im Mai 2019 bereits 1:13:32 Stunden gelaufen war.