Drei Roadrunners werden am Sonntag beim Berlin-Marathon mit über 45.000 weiteren Teilnehmern an den Start gehen. Ihre Ausgangslage ist verschieden. Es wartet ein spannendes Rennen.
Kenenisa Bekele, Guye Adola oder doch ein Kenianer? Wer beim Berlin-Marathon 2019 das Rennen machen wird, scheint nach Eliud Kipchoges Absage vergleichsweise offen zu sein. Neben einigen der schnellsten Marathonläufer weltweit werden am Sonntag erneut rund 45.000 weitere Läufer an den Start des deutschen Hauptstadt-Marathons gehen. Mit Bachir Benouaret, Joachim Schlaier und Katharina Oswald wird auch ein RS-Trio dabei sein und auf den Straßen Berlins ihr Bestes geben.
Die Ausgangslage der drei Roadrunners könnte unterschiedlicher kaum sein. Joachim Schlaier lief vor einigen Tagen den Médoc-Marathon als Vorbereitung auf seinen Start in Berlin. Insgesamt kann er somit bereits auf 28 Marathons zurückblicken, die er in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Kontinenten lief. Kein anderes Teammitglied nahm bislang mehr Marathons in Angriff als der Gengenbacher. Das Rennen durch Berlin wird für Joachim in diesem Jahr bereits der vierte Start über die vollen 42,195 Kilometer sein. Auch beim zweitgrößten Marathon der Welt in Paris sowie bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften im Rahmen des Düsseldorf-Marathons war er in der ersten Jahreshälfte erfolgreich am Start. Die schnellste Zeit in diesem Jahr lief er am 28. April in Düsseldorf, indem er die Ziellinie bereits nach 3:19:58 Stunden überqueren konnte.
Ebenfalls der vierte Marathon wird es für Bachir Benouaret, allerdings nicht in diesem Jahr, sondern insgesamt. Sein Debüt gab der Algerier im Januar 2015 beim Dubai-Marathon. Seither verbesserte er sich beim Frankfurt-Marathon 2017 und beim Paris-Marathon 2019 immer weiter, sodass seine Bestzeit inzwischen bei schnellen 2:44:15 Stunden steht. Mit dieser Zeit war er Anfang April diesen Jahres der schnellste von sieben gestarteten Roadrunners. In den vergangenen Wochen und Monaten machte Bachir in regelmäßigen Abständen mit Siegen, Podestplätzen und teilweise auch Streckenrekorden auf sich aufmerksam. Kein anderer Roadrunner stand dieses Jahr bereits so häufig auf einem Gesamtpodest wie Bachir. Da ihm die Achillessehne in den vergangenen Wochen etwas Sorgen bereitete, wird abzuwarten sein, wie schnell Bachir, dessen Bestzeit über die halbe Marathondistanz aktuell bei 1:13:32 Stunden steht, in Berlin laufen kann. Das gesamte Team wird die Daumen drücken, dass auch er in Berlin ohne Probleme laufen kann.
Neben Joachim und Bachir wird auch Katharina Oswald in Berlin an den Start gehen. Für Katharina wartet in der Hauptstadt nach wochenlanger Vorbereitung ihr erster Marathon. Dass das Rennen für sie daher ein ganz besonderes werden wird, steht außer Frage. Erst vor wenigen Tagen unterstrich die 21-Jährige, dass die Form stimmt. Schließlich kam Katharina beim Bodensee-Marathon in Kressbronn über die Halbmarathondistanz als 13. Frau ins Ziel und lief dabei neue persönliche Bestzeit. Das restliche Team wird den drei Roadrunners die Daumen drücken und hofft auf einen weiteren großen Marathon-Tag in der RS-Geschichte.
Foto: Norbert Wilhelmi