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Hubert Müller zurück auf der Königsdistanz


Der Great Scottish Run 2018 wurde wie die gesamte Reise nach Schottland zum vollen Erfolg.

Nach über vier Jahren kehrte Hubert Müller auf die Marathondistanz zurück und erfüllte in Niederösterreich alle Erwartungen.

1.576 Tage lagen zwischen seinem letzten Marathonstart und dem diesjährigen Wachau-Marathon. Am 31. Mai 2014 nahm Marathon-Routinier Hubert Müller zum bis dato letzten Mal die volle Marathondistanz von 42,195 Kilometer in Angriff. In Mannheim, wo Sohn Jonas Müller zwei Jahre zuvor an seinem 18. Geburtstag debütiert und Hubert rund eine halbe Stunde abgenommen hatte, gingen sie gut zwei Jahre danach gemeinsam an den Start. Bis Kilometer 31 lief alles wie geplant. Das Tempo stimmte, die Stimmung war gut und die Kraftreserven auch bei Hubert noch ausreichend. Plötzlich blockierte jedoch das Knie, sodass Jonas alleine finishen musste und Hubert vorerst keinen Marathon mehr bestreiten konnte.

Vier Jahre, drei Monate und 23 Tage später stand Hubert Müller nun Ende September wieder an der Startlinie eines Marathons. Er hatte sich den Wachau-Marathon, einen der größten Marathons Österreichs, ausgesucht und seine sportlichen Planungen darauf ausgerichtet. Mit einer Bestzeit von 3:35:56 Stunden angereist, wusste er, dass er diese nicht erreichen könne. An einem guten Tag, so Hubert Müller, sehe er eine Zeit von knapp unter vier Stunden aber als realistisch an.

Bei angenehmen Temperaturen gingen in Emmersdorf etwa 70 Kilometer östlich von Wien um 10:00 Uhr die Marathonläufer auf die Strecke. Bereits am Start war das bekannte ehemalige Benediktinerkloster Stift Melk zu sehen. Auf 3,5 Kilometer flussaufwärts folgte ein Wendepunkt und weitere knapp 38,7 Kilometer flussabwärts entlang der Donau in Richtung Krems, wo der stimmungsvolle Zieleinlauf auf die Läufer wartete. Die Strecke führte das Läuferfeld vorbei an diversen Sehenswürdigkeiten, wozu etwa das Schloss Schönbühel oder die Ruine Aggstein zählten. Geprägt wurden nicht nur die 42,195 Kilometer, sondern auch die kürzeren angebotenen Distanzen von der schönen Weinberg-Kulisse. Es verwundert nicht, dass sich unter den Marathon-Finishern Läufern aus über 30 Nationen von 5 Kontinenten befanden. Insgesamt gingen beim Wachau-Marathon rund 12.000 Läufer an den Start. Hubert, der den Marathon ganz gezielt ausgesucht hatte, war begeistert und freute sich drei Tage nach seinem 55. Geburtstag noch einmal auf der großen Bühne über die volle Distanz antreten zu können.

Die erste Hälfte lief er wie geplant etwas schneller, die zweite nach und nach minimal langsamer. Die Taktik ging auf. Als er zum 23. Mal auf den letzten Marathonkilometer ging und die Zuschauer, die Musik und die Moderatoren im Zielbereich schon laut und deutlich hören konnte, wusste er, dass er sich nicht nur sein Ziel, die Ziellinie zu erreichen, sondern auch den Wunsch, dies vor Ablauf der ersten vier Rennstunden zu tun, erfüllen werden würde. Die letzten Meter genoss er wie bei kaum einem seiner 22 gefinishten Marathons zuvor und kam unter dem Jubel der Zuschauer im Zentrum von Krems nach 3:57:16 Stunden als 15. Deutscher ins Ziel. Er kann es noch! Neben Hubert zeigte auch ein anderer Routinier, dass man selbst im fortgeschrittenen Läuferalter über die Königsdistanz noch erstklassige Leistungen erreichen kann. Der 54-jährige Österreicher Wolfgang Wallner gewann den Marathon nämlich in neuer persönlicher Bestzeit mit beeindruckenden zehn Minuten Vorsprung.

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