Bei schwierigen Bedingungen nahmen zehn Roadrunners an den Deutschen Marathon-Meisterschaften, die im Rahmen des Frankfurt Marathons stattfanden, teil. Fast alle verbesserten dabei ihre Bestzeit, teilweise sogar sehr deutlich.
„This is your day!“ – Mit diesen Worten wurden am letzten Oktober-Sonntag 25.000 Teilnehmer des 36. Frankfurt-Marathons auf die Strecke geschickt. Vom Messegelände aus gestartet, ging es mehrere Schleifen durch die Hochhausschluchten und durch die Innenstadt, wo gute Stimmung herrschte. Nach rund 13 Kilometern wurde der Main überquert und das Rennen fortan zu dem, was sich bereits auf den ersten Kilometern teilweise angedeutet hatte: zum Kampf gegen den Wind. Während deutschlandweit Sturmwarnungen ausgesprochen wurden und geraten wurde, lieber zuhause zu bleiben, versuchten tausende von Läufer ihre persönlichen Ziele und Bestzeiten zu erreichen. Dabei galt es die richtige Taktik zu finden, um das Tempo auf dem zweiten Streckendrittel einerseits nicht allzu sehr schleifen zu lassen, andererseits aber auch nicht zu viele Körner zu verlieren, die auf dem letzten Drittel dann fehlen könnten.
Wie erwartet führte Jonas Müller die gestartete 10-köpfige RS-Auswahl an und passierte die Halbmarathon-Marke bereits nach gut 79 Minuten. Bachir Benouaret und Daniel Zahn folgten mit wenigen Minuten Rückstand, bevor mit Natalie Wangler, Sören Hetzel, Torsten Wöhrle, Dominique Schahl, Dieter Hansert, Joachim Schlaier und Werner Kienzler einer nach dem anderen an den Teamkollegen, die als Unterstützung mit nach Frankfurt gereist waren, vorbeilief. In Höchst angekommen, folgte nach einer kurzen Bergauf-Passage der Wendepunkt, von dem es auf der anderen Mainseite wieder zurück in Richtung der Messe Frankfurt ging. Wie die meisten Läufer hatten auch unsere Zehn auf den ersten 28 Kilometer zum Anrennen gegen den Windsturm, der mit Böen von 60 Stundenkilometern für Unruhe sorgte, mehr Kraft investieren müssen als eigentlich geplant. Der Weg über die Mainzer Landstraße zurück in Richtung der Innenstadt sowie die danach verbleibenden sieben Kilometern wurde daher kollektiv zum Kampf.
Von tausenden Zuschauern und den Teamkollegen in der Frankfurter Festhalle empfangen, lief Jonas als Erster in die Halle ein. Nach 2:41:25 Stunden hatte er es trotz dreier durch für ihn untypische Seitenstechen-Probleme eingelegter Standpausen geschafft seine Bestzeit um weitere nahezu zwei Minuten zu verbessern. Zudem kam er als 65. Mann aller bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften gestarteten Läufern ins Ziel. Ebenfalls deutlich unter drei Stunden kamen Bachir und Daniel ins Ziel. Seinen zweiten Marathon beendete Bachir über 40 Minuten unter seiner alten Bestzeit nach 2:51:52 Stunden, Daniel verbesserte sich bei seinem zwölften Marathon hingegen um eine knappe Minute auf 2:53:36 Stunden. Bevor nun die sechs weiteren männlichen Teamkollegen ins Ziel stürmen sollten, war die Bühne – bzw. der rote Teppich – frei für die 21-jährige Natalie Wangler, die sich bei ihrem dritten Start über die volle Marathondistanz nach ihren Starts in Wien und Paris um fast sieben Minuten auf 3:05:56 Stunden verbessern konnte und somit bei den Deutschen Meisterschaften altersklassenübergreifend auf den 42. Platz kam. Wenig Sekunden danach überquerte auch Sören die Ziellinie. In 3:07:14 Stunden unterbot er seine erst in diesem Frühjahr in Tokio aufgestellte Bestzeit um weitere vier Minuten. Nach 3:15:28 Stunden folgte Marathon-Routinier Torsten, der wie schon im vergangenen Jahr eine starke Leistung zeigen konnte. Ihm folgte Franzose Dominique in deutlicher neuer Bestzeit von 3:22:47 Stunden. Dieter, der ein Jahr zuvor in Berlin sein Debüt gegeben hatte, verbesserte sich ebenfalls deutlich und finishte nach einer großen kämpferischen Leistung nach 3:32:06 Stunden. Joachim erreichte fünf Wochen nach seinem Start beim Berlin-Marathon das Ziel nach zufriedenstellenden 3:32:19 Stunden. Ebenfalls mit neuer Bestzeit finishte Werner nach 4:24:31 Stunden seinen zweiten Marathon. Das Trio Jonas, Daniel und Sören erreichte in der Mannschaftswertung der Deutschen Meisterschaften den 25. Rang von über 500 gestarteten Mannschaften.
Von allen 14 Roadrunners, die 2017 über die Marathondistanz an den Start gingen, erreichten zwölf eine neue persönliche Bestzeit. Um zahlreiche neue Erfahrungen reicher sind sie jedoch alle.